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Jugendlich aber auch seriös: Der T-Roc im Test
Der VW T-Roc hat vor allem junge Kunden im Visier, ist aber ein Auto für alle dank seiner Fähigkeiten. Vor allem der Spurhalteassistent gefällt.
Nach einer ersten Testfahrt bei der Präsentation des VW T-Roc in Portugal haben wir uns jetzt das erste Crossover der Wolfsburger etwas genauer angesehen. Während wir damals quasi eine vollausgestattete Version fuhren, nahmen wir jetzt das Einstiegsmodell mit der etwas besseren Ausstattung "Design" genauer unter die Lupe.
Der Listenpreis für unseren T-Roc liegt bei 24.450 Euro, allerdings sind doch noch ein paar Extras dabei: Infotainment-, Design- und Komfortpaket, LED-Scheinwerfer, Leichtmetallfelgen sowie eine Dachreeling, was Gesamtkosten von exakt 28.678,75 Euro ergibt.
Motorisch bedeutet das einen 1-Liter-TSI mit drei Zylindern und 115 PS – aber das wirkt alles andere als die unterste Schublade im Regal: Der Motor geht wirklich gut und beschleunigt den knapp 1,2 Tonnen schweren Wagen trotz unauffälliger 200 Nm Drehmoment auch auf der Autobahn anständig. Auf der Landstraße lässt er durchaus dynamisches aber stets sicheres Fahren zu; die Kurvenlage ist gut und angenehm.
Spannende Lackierung
Dank des 6-Gang-Getriebes kann man unseren T-Roc jedoch auch niedertourig, also spritsparend, fahren. Aber selbst wenn man nicht unbedingt nur ans Spritsparen denkt, kann man ohne Mühe unter 7 Litern pro 100 Kilometer bleiben.
Volkswagen hat mit dem T-Roc ein junges Publikum im Visier und so wirkt das Außendesign mit seinem Schrägheck auch deutlich jugendlicher als bei anderen Modellen der Marke. Was aber alles an Farbkombinationen möglich ist, sahen wir bei der Präsentation; unser aktuelles Gefährt wirkt da schon ein bisschen zu brav mit seiner White-Silver-Metallic-Lackierung – auch wenn sie je nach Lichtverhältnissen zwischen reinweiß und silbergrau wechselt. Das schwarze Dach sorgt ebenfalls für optische Abwechslung.
Für die Augen, aber nicht die Ohren
Man bekommt rasch den Eindruck, dass man es hier mit dem Golf für die städtische SUV-Generation zu tun hat. Ob sich der T-Roc aber genauso gut tunen lässt, wird die Zukunft erst zeigen. Der Innenraum wirkt in der Einstiegsversion natürlich ein bisschen karg, ist aber gut und übersichtlich designt. Wie immer bei VW überzeugt das elegante Infotainment-System bei der Bedienung mit seiner tollen Haptik, die kann man gar nicht oft genug loben. Gut gefällt uns der Becherhalter in der Mittelkonsole, der auf drei unterschiedliche Gefäßgrößen abgestimmt ist – von der schlanken, hohen Aludose bis zum breiten Thermos-Kaffeebecher.
Was uns aber hingegen leider enttäuscht, ist der Sound. Für elektronische Musik oder Rap, also wo hauptsächlich Bass und Höhen gebraucht werden, ist er in Ordnung. Wenn aber ein voller, dynamischer Klang mit vielen mittleren Tönen gewünscht ist, dann ist das nicht befriedigend.
Toller Spurhalteassistent
Platz hat man vorne genug und sitzt auch nach längeren Fahrten bequem, doch hinten wird es – je nach Größe von Fahrer und Passagieren – eng für die Beine. Dabei sind die Länge (4,33 Meter) und der Radstand (2,59 Meter) gar nicht kurz. Und in den Kofferraum mit seinen 445 Litern passt schon einiges hinein für den Wochenendausflug.
Bei so einem Ausflug, noch mehr aber beim Pendeln in die Arbeit, funktioniert der Spurhalteassistent auf der Autobahn richtig gut. Solange die Kurven nicht zu scharf werden, was aber eigentlich nur bei Zubringern, Auf- und Abfahrten vorkommt, bleibt der T-Roc von alleine sehr gut in der Spur. Dazu noch der adaptive Tempomat und man kann sich schon ziemlich entspannt und sicher kutschieren lassen.
So wirkt der T-Roc trotz seines jugendlichen Auftretens richtig erwachsen und ist auch eine ernstzunehmende Alternative für all jene, die öfter im Anzug als in der zerrissenen Jeans unterwegs sind.