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Junge Muslime in Wien: Großes Risiko für Radikalisie...

Heute Redaktion
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Bild: DPA

Eine von der Stadt Wien in Auftrag gegebene Studie zum Thema "Identitäten, Lebenslagen und abwertende Einstellungen" alarmiert: Ein Drittel der befragten jungen Muslime ist radikalisierungsgefährdet.

Eine von der Stadt Wien in Auftrag gegebene Studie zum Thema "Identitäten, Lebenslagen und abwertende Einstellungen" alarmiert: Ein Drittel der befragten jungen Muslime ist radikalisierungsgefährdet.

401 Wiener Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren befragten Kenan Güngör und Caroline Nik Nafs. Alle besuchen Jugendzentren oder -treffs, 214 Befragte haben muslimischen Hintergrund.

Fazit: Radikalisierungsgefährdet sind fast ausschließlich männliche, religiöse Jugendliche. Doch: 42 Prozent der Muslime sind gemäßigt, lehnen Gewalt ab.

Ergebnisse: 


Dschihadismus-Sympathien und westfeindliche sowie gewaltbereite Einstellungen haben 27 Prozent der befragten muslimischen Jugendlichen. 
Jeder Dritte (31 Prozent) hat widersprüchliche Einstellungen zu Gewalt und Dschihadismus.
Homosexualität lehnen 59 Prozent der muslimischen Jugendlichen ab. 
Stark antisemitisch äußerten sich 47 Prozent der befragten Muslime. 
Rassistische Abwertungen tätigten 63 Prozent der Befragten. 
Demokratie westlicher Prägung sehen 35 Prozent der Muslime kritisch.


Das Ergebnis sei "auch Anlass zur Sorge", meint Studienautor Güngör. Aber: Die Jugendlichen würden Aussagen "überbetonen". Klar ist: "Je gemischter die Freundeskreise, desto geringer ist die Abwertung anderer."

Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger (SP) betont: "Jugendliche sind stark auf Identitätssuche und wollen sich abgrenzen. Wir müssen sie schützen." Übrigens: 40 Prozent der befragten Muslime gaben an, Opfer von Diskriminierung gewesen zu sein.

Gerda Mackerle