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Junge Priester sollen in Sex-Kurse

Nach neuen Missbrauchsfällen beantragt ein bischöfliches ­Fachgremium Präventionsmaßnahmen. Auch in Form von Kursen für die Priester.

Heute Redaktion
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Seit Wochen häufen sich weltweit die Missbrauchs- und Vertuschungsskandale in der katholischen Kirche. Die Zahl der gemeldeten Übergriffe von Würdenträgern im letzten Jahr hat stark zugenommen, wie die "SonntagsZeitung" berichtet.

Ab Montag wird die Bischofskonferenz an ihrer Tagung über eine verschärfte Meldepflicht für Übergriffe beraten. Die Bischöfe wollen zudem die Prävention gegen sexuelle Übergriffe verbessern. Künftig soll die Missbrauchsbekämpfung verbindlicher in die Aus- und Weiterbildung der Kirchenleute einfließen.

"Mit eigener Sexualität auseinandersetzen"

Giorgio Prestele, Präsident des zuständigen Fachgremiums, sagt der "SonntagsZeitung": "Ich kann mir auch vorstellen, dass Priester und Laientheologen vor der Anstellung – für angehende Priester vor der Weihe – ein Assessment durchlaufen müssten, in dem evaluiert wird, wie sie sich mit dem Thema der eigenen Sexualität auseinandersetzen."

Auch später, in Kursen, müssten sie sich mit ihrer trotz Zölibat vorhandenen Sexualität befassen. Zudem soll die Motivation eines jungen Mannes genauer abgeklärt werden, warum er Priester werden will. (chk/red)