Wintersport
Jury nimmt Kläbo nach Stockbruch-Eklat Gold weg
Langlauf-Skandal bei der WM in Oberstdorf! 50-Kilometer-Sieger Johannes Hösflot Kläbo wurde eine Stunde nach dem Rennen disqualifiziert.
Die Nordische Ski-WM in Oberstdorf (D) endete mit einem Eklat! Langlauf-König Johannes Hösflot Kläbo, der am Sonntag nach 50 langen Kilometern als Erster die Ziellinie überquerte, wurde disqualifiziert – rund eine Stunde nach dem Rennen. Der Titel ging an seinen Teamkollegen Emil Iversen, Silber erbte der Russe Alexander Bolschunow.
Das Endresultat wurde nach heftigen Diskussionen am grünen Tisch entschieden. Auslöser war ein umstrittener Zielsprint: Bolschunow bog als Führender auf die letzte Gerade ein, wählte eine Position rechts außen. Allerdings kam es dabei zum Kontakt mit Verfolger Kläbo. Die Folge: Ein Stock des Russen brach – auf den letzten Metern war er chancenlos. Kläbo und auch Iversen gingen am Weltcup-Spitzenreiter, der vor Enttäuschung Tränen vergoss, vorbei.
Jury zeigt Kläbo Rote Karte
Doch aus dem norwegischen Doppelsieg wurde nichts. Die Jury trat zusammen, sah sich die Szene immer wieder auf den Monitoren an. Die Athleten rätselten über den Ausgang des Rennens. Bolschunow meinte: "Der Stock ist erst nach dem Kontakt gebrochen. Ich bin mir sicher, ich wäre disqualifiziert worden, wenn die Situation anders herum wäre." Kläbo, der die Strecke mit dem rechten Ski für den Bruchteil einer Sekunde verließ, war sich keiner Schuld bewusst. "Ich konnte nirgendwo hin, ich kann mich nicht in Luft auflösen."
Gegenprotest der Norweger
Eine Stunde nach dem Rennen dann die überraschende Entscheidung: Kläbo wurde disqualifiziert, der WM-Titel ging somit an Emil Iversen. Bronze wurde dem ursprünglich viertplatzierten Simen Hegstad Krüger (NOR) zugesprochen.
Der norwegische Langlaufverband legte in der Folge Protest ein. Für Kläbo, der in Oberstdorf bereits dreifacher Goldmedaillen-Gewinner war, wäre es sein insgesamt siebenter WM-Titel gewesen, der erste über die "Marathon-Distanz".