Politik

Justizwache: 87 Prozent der Anwärter fallen durch

Prüfung zu schwierig? Die Beantwortung einer parlamentarischen NEOS-Anfrage zeigt: Nur die wenigsten Justizwache-Bewerber schaffen den Aufnahmetest.
Heute Redaktion
13.09.2021, 20:50

Der Justizwache fehlt es zunehmend an Personal. Das ist allerdings kein Wunder, wie eine Anfragebeantwortung durch Justizminister Josef Moser (ÖVP) zeigt. Zwischen Mitte 2015 und 31. Dezember 2017 haben demnach nur 13 Prozent der angetretenen Bewerber die Aufnahmeprüfung bestanden - obwohl die Anforderungen bereits zurückgeschraubt worden waren.

Nur 210 von 1.645 Bewerbern bestanden Test

Konkret haben sich in besagtem Zeitraum 2.828 Personen fur eine Aufnahme in den Justizwachdienst beworben. Von diesen haben laut Minister Moser "1.645 Personen das neue Aufnahmeverfahren absolviert, die restlichen haben ihre Bewerbung zuruckgezogen oder sind aus personlichen Grunden noch nicht zum Aufnahmetest angetreten. Insgesamt haben bisher 210 Aufnahmewerberinnen und Aufnahmewerber das Aufnahmeverfahren bestanden und wurden bereits in den Justizwachdienst aufgenommen."

Schreiben und Rechnen größte Hürde

Der Löwenanteil schied demnach bei Rechtschreib- und Rechentest, der Abfrage des Allgemeinwissen sowie bei der Sportprüfung aus. Mehr als 800 scheiterten an dieser Hürde. Rund 100 waren aus gesundheitlich-medizinischen Gründen ungeeignet, knapp 530 fielen bei den psychologischen Leistungs- und Persönlichkeitstests durch.

Online-Probetest soll helfen

Trotz der alarmierenden Zahlen will das Justizministerium die Hürden nicht weiter senken und am jetzigen Aufnahmeverfahren festhalten. Um allerdings eine höhere Zahl an positiv Getesteten zu erreichen, wurde mittlerweile eine Probeprüfung online gestellt. Die wurde in den vergangenen 15 Monaten 18.650 Mal gestartet und in 36 Prozent der Fälle bestanden. (bart)

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