Die Personalvertreter der Justizwache hielten am Freitagvormittag an beinahe allen Dienststellen in Österreich - außer in Wien-Josefstadt und Korneuburg - Versammlungen ab, um auf die Probleme im Strafvollzug aufmerksam zu machen. Ihre Anliegen wie mehr Personal und mehr Geld fanden Gehör. ÖVP-Justizminister Wolfgang Brandstetter traf sich mit ihnen.
Am späten Vormittag trafen der Vorsitzende der Justizwachegewerkschaft, Albin Simma, und der Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), Fritz Neugebauer, .
Jugendvollzug wieder ausgelagert
Der Ressortchef präsentierte einen Masterplan zur Straffung des Maßnahmenvollzugs, das Finanzministerium ist grundsätzlich bereit, das bereitzustellen. Der Maßnahmenvollzug soll ausgelagert werden, mit den nötigen baulichen Maßnahmen soll bald begonnen werden. Auch der Jugendvollzug soll ausgelagert werden, die Jugendstrafanstalt Gerasdorf ist dafür vorgesehen.
100 neue Kollegen
Dazu kommt eine interdisziplinär besetzte Generaldirektion für den Strafvollzug. Weiters werden bis Ende nächsten Jahres 100 zusätzliche Planstellen im Bereich der Justizwache besetzt. Ausschreibungen soll es kommende Woche geben, der Beginn der ersten Ausbildungslehrgänge ist für September geplant. Eine Entlastung für die Justizwache sollen außerdem neue Kontingente in der medizinischen, psychologischen und sozialarbeiterischen Betreuung der Insassen sein.
Die Gewerkschaft hatte 350 neue Planstellen gefordert. Jetzt wollen sich Personalvertreter und Ministerium regelmäßig treffen, um die Zahl der Kollegen allenfalls an den steigenden Häftlingsstand anzupassen.