Tirol

Kalb auf Weide geschlachtet: "Das war ein Gemetzel"

Unbekannte haben in Mieders ein Kalb gefangen und getötet. Selbst der Polizeichef ist von der Tat geschockt: "Sowas hab' ich noch nie erlebt".

Roman Palman
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Blutiger Schock für einen Landwirten in der Tiroler Gemeinde Mieders. Unbekannte haben eines seiner Kälber auf der Weide geschlachtet (14. Juli 2020)
Blutiger Schock für einen Landwirten in der Tiroler Gemeinde Mieders. Unbekannte haben eines seiner Kälber auf der Weide geschlachtet (14. Juli 2020)
Zeitungsfoto.at/Liebl

Tatort: Weide. Ein etwa fünf Monate altes Braunviehkalb ist Anfang der Woche auf einer Weide in der Gemeinde Mieders von einem oder mehreren Unbekannten eingefangen und zerstückelt worden. Nur Fell, Schädel, ein Vorderlauf und ein Hinterlauf des Tieres blieben übrig und wurden am Ort des Geschehens zurückgelassen – "Heute" berichtete.

Selbst für die Ermittler der Polizei in Fulpmer ist dieser blutige Vorfall höchst ungewöhnlich. "Dass Schafe verschwinden, kommt vor. Aber dass ein Kalb auf der Weide geschlachtet wird, hab' ich noch nie erlebt", schildert der Inspektionschef gegenüber der "Tiroler Tageszeitung". 

Heiße Spur?

Viele Hinweise gibt es nicht: "Wir können nicht sagen, ob das Tier professionell getötet und zerteilt wurde", so der Kommandant weiter. Fest steht bisher nur der Tatort. Das Jungrind wurde dort geschlachtet, wo es zuvor geweidet hatte. Wann es zu der Bluttat kam, ist noch unklar.

"Am wahrscheinlichsten ist, dass der Täter das Tier am Sonntagabend schlachtete. Die Weide ist recht abgelegen und nur schwer zu überblicken", schildert der Ermittler und findet drastische Worte für das Geschehen: "Das war ein Gemetzel!"

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    Blutiger Schock für einen Landwirten in der Tiroler Gemeinde Mieders. Unbekannte haben eines seiner Kälber auf der Weide geschlachtet (14. Juli 2020)
    Blutiger Schock für einen Landwirten in der Tiroler Gemeinde Mieders. Unbekannte haben eines seiner Kälber auf der Weide geschlachtet (14. Juli 2020)
    Zeitungsfoto.at/Liebl

    Trotzdem hofft man in Fulpmes auf eine rasche Klärung des Falls. Bei einem Lokalaugenschein konnten Polizisten die Ohrmarken des Opfers in einem nahen Bach sicherstellen. Und: "Es sind bereits die ersten Hinweise eingegangen", so der Polizeichef und füht hinzu: "So schlecht schaut es nicht aus."

    Opfer schlecht gewählt

    Da es sich bei dem getöteten Tier um ein Zuchtkalb handelte, kann der Schaden für den Landwirten bislang nicht beziffert werden. Er dürfte etwa zwischen 500 und 1.000 Euro liegen, heißt es bei der "Tiroler Tageszeitung" weiter. Der oder die Täter dürften es aber nur auf das Fleisch abgesehen haben.

    Wenn das allerdings das Motiv war, hatten die Unbekannten schlecht gewählt. Bei dem Kalb handelte es sich eher um ein mageres Exemplar. Obwohl das Jungtier wohl zwischen 200 und 300 Kilo auf die Waage brachte, "sind bei einem Braunvieh dieser Größe nur etwa 50 bis 60 Kilo Fleisch verwertbar", wird der Innsbrucker Metzger Peter Stolz zitiert: "Diese Rasse hat nicht sehr viel Muskelmasse."