Österreich

Kaltfront beendet Vorfrühling in Österreich

Heute Redaktion
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Noch sind im Februar einige Tage zu absolvieren, bereits jetzt steht aber fest, dass dieser Monat viel zu mild ausfallen wird. Doch mit der Wärme ist offenbar bald Schluss.

Der bisherige Februar erweist sich als winterscheu und erweckt schon bei vielen Menschen erste Frühlingsgefühle. Bisher verlief der Monat landesweit rund 5 Grad zu mild, Grund hierfür sind anhaltende Westwetterlagen, die winterlich kalter Luft einfach keine Chance lassen. Für die Experten der Österreichischen Unwetterzentrale stellt sich daher die Frage, ob Österreich gar auf den mildesten Februar der Messgeschichte zusteuert?

Milde Luft aus Westen

Seit Monatsbeginn befindet sich Österreich in einer milden Westströmung, in der kräftige Tiefdruckgebiete bereits für Sturm und an der Alpennordseite für viel Regen gesorgt haben. Eine Phase mit winterlichem Wetter und Dauerfrost gab es bisher jedoch nicht.

So ist es auch wenig verwunderlich, dass der Februar bisher über ganz Österreich gemittelt rund 5 Grad zu mild verlief. Vor allem im Donauraum und im östlichen Flachland sind die Abweichungen mit bis zu 6 Grad enorm. So gab es in Wien im bisherigen Monat noch keinen zu kalten Tag.

"Bei diesem windigen und milden Wetter gibt es kaum Morgenfrost, somit liegen die Tagesmitteltemperaturen weit über dem Durchschnitt", erklärt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Österreichischen Unwetterzentrale. "Etwas geringer, mit 1 bis 3 Grad aber immer noch deutlich positiv, sind die Abweichungen in den windschwachen und schneebedeckten Alpentälern."

Keine grundlegende Wetteränderung in Sicht

Auch in den kommenden Tagen setzt sich das zu milde Westwetter fort. Am Wochenende und speziell zu Beginn der neuen Woche erreichen die Tageshöchsttemperaturen wieder verbreitet 15 Grad und lokal sogar noch mehr.

Danach dürfte zwar eine Kaltfront den Vorfrühling beenden und wieder für kühlere Bedingungen sorgen, winterliches Wetter ist aber nach wie vor nicht in Sicht. Somit muss man wohl am Monatsende mit einer positiven Temperaturabweichung von voraussichtlich 3,5 bis 4,0 Grad rechnen. Doch ist das rekordverdächtig?

Ähnliche Abweichungen brachte der Februar im Jahr:

• 2019 mit +3,2 Grad

• 2016 mit +3,6 Grad

• 2007 mit +3,7 Grad

• 2002 und 1998 mit je +4,0 Grad

All diese Jahre könnte der Februar 2020 überbieten, selbst die bisherigen Spitzenreiter – die Februare 1990 und 1966 – liegen mit einer positiven Abweichung von +4,3 Grad zumindest in Reichweite. Eine Top-Platzierung ist dem heurigen Februar in jedem Fall sicher.

Markante Trockenheit

Die beständigen West- bis Nordwestwetterlagen haben in den vergangenen Wochen neben hohen Temperaturen auch zu großen Kontrasten beim Niederschlag zwischen Nord- und Südalpen geführt.

Während an der Alpennordseite teilweise schon das doppelte des üblichen gesamten Monatsniederschlags gefallen ist, fielen im Süden nur wenige Liter vom Himmel. Bereits der Jänner verlief im Süden knochentrocken und auch für die zweite Monatshälfte sind von Osttirol bis ins Mittelburgenland keine großen Niederschlagsmengen in Sicht.