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Kampagne gegen Langstreckentransporte von Tieren

Heute Redaktion
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Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" startet am Dienstag gemeinsam mit der "europäischen Tierschutz-Dachorganisation Eurogroup for Animals" eine internationale Kampagne gegen Langstreckentransporte von Tieren in der EU.

Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" startet am Dienstag gemeinsam mit der "europäischen Tierschutz-Dachorganisation Eurogroup for Animals" eine internationale Kampagne gegen Langstreckentransporte von Tieren in der EU.

Unter dem Namen #stopthetrucks fordern die Mitgliedsorganisationen von der EU-Kommission eine Überarbeitung der Tiertransportverordnung. Ziel ist es, Langstreckentransporte von lebenden Tieren zu reduzieren und langfristig zu beenden. Gleichzeitig startet VIER PFOTEN eine entsprechende Online-Petition in Österreich, die an die für Tierschutz zuständige Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser adressiert ist. Darin wird das Ministerium ersucht, den bestehenden Antrag auf Überarbeitung der Verordnung von Deutschland, den Niederlanden und Dänemark zu unterschreiben und öffentlich zu unterstützen.  

 

„Österreich muss in Brüssel aktiv Druck machen, damit die Missstände ein Ende haben. Als Tierschutz-Vorzeigeland sind wir in der Pflicht, uns konsequent für ein Ende von Langstreckentransporten einzusetzen“, meint Indra Kley, Leiterin des Österreich-Büros von VIER PFOTEN. Es wäre auf jedem Fall im Sinn der Bevölkerung: Im aktuellen Eurobarometer haben 93 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher den Schutz von Nutztieren als „wichtig“ bezeichnet.

 

Erschöpfung, Dehydrierung, Tod

Jährlich werden eine Milliarde Geflügel sowie 37 Millionen Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Pferde lebend grenzüberschreitend zwischen den EU Mitgliedsstaaten und in Drittstaaten als Exporte transportiert. „Die aktuelle EU-Tiertransportverordnung schützt die Tiere bei weitem nicht ausreichend“, kritisiert Kley. „Denn Langstreckentransporte bedeuten für viele Tiere schwere Erschöpfung, Dehydrierung, Verletzungen und sogar den Tod. Dazu steigt das Risiko der Seuchenverbreitung.“

 

Österreich ist bei Langstreckentransporten vor allem ein Transitland. Im Jahr 2014 wurden hierzulande insgesamt 140.085 Tiertransport-Kontrollen durchgeführt 1.168 davon fanden „auf der Straße“ statt, also lediglich 1%. Indra Kley: „Die Anzahl der Kontrollen vor allem auf der Straße muss erhöht werden, um auch bei langen Transitfahrten zumindest ein Minimum Tierschutz zu gewährleisten.“

 

Zur Reduzierung der Langstreckentransporte sollen laut VIER PFOTEN Strukturen geschaffen werden, mit denen Tiere so nahe wie möglich am Ort ihrer Geburt und Mast geschlachtet werden. Lebendtiertransporte müssen mit Fleischtransporten ersetzt werden. Falls doch lebende Tiere transportiert werden müssen, soll der Transport auf maximal 8 Stunden befristet sein.

 

Wie Sie helfen können

Auch wenn die Entscheidung letztendlich bei der EU liegt, so kann der/die Einzelne schon jetzt einiges gegen Langstreckentransporte tun. VIER PFOTEN hat für Verbraucher folgende Tipps zusammengestellt:

 

Durch Ihre Kauf- und Ernährungsgewohnheiten entscheiden Sie Tag für Tag, wie Tiere gehalten und behandelt werden. Setzen Sie ein Zeichen gegen Tiertransporte, indem Sie Fleisch und Produkte tierischen Ursprungs auch mal durch pflanzliche Alternativen ersetzen.
Wenn Sie Fleisch kaufen, achten Sie immer darauf, dass das Tier in Österreich geboren, gemästet und geschlachtet wurde, um Langstreckentransporte zu vermeiden.
Unterschreiben Sie die VIER PFOTEN Petition, um Langstreckentransporte von lebenden Tieren zu beenden: