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Kampfjet-Abschuss: Russland wirft Türkei "Hinterhalt...

Heute Redaktion
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Der russische Su-24-Bomber, der am Dienstag von der türkischen Luftwaffe abgeschossen wurde, befand sich laut Informationen der USA zu dem Zeitpunkt im syrischen Luftraum, berichtet Reuters. Zuvor habe der Kampfjet allerdings den türkischen Luftraum verletzt. Russische Bomber sollen jetzt Geleitschutz bekommen. Der zweite russische Pilot soll mittlerweile von syrischen Kommandos gerettet worden sein.

Der russische Su-24-Bomber, der , befand sich laut Informationen der USA zu dem Zeitpunkt im syrischen Luftraum, berichtet Reuters. Zuvor habe der Kampfjet allerdings den türkischen Luftraum verletzt. Russische Bomber sollen jetzt Geleitschutz bekommen. In Russland werfen viele der Türkei vor, nur auf den passenden Moment gewartet zu haben, um einen russischen Militärjet abzuschießen. Der zweite russische Pilot soll mittlerweile von syrischen Kommandos gerettet worden sein.

Der Bomber hatte laut US-Angaben zwar kurzzeitig türkischen Luftraum verletzt, zum Zeitpunkt des Abschuss befand er sich allerdings wieder im syrischen Luftraum.

In Russland wird der Abschuss hart kritisiert. Politiker Franz Klinzewitsch von der Kreml-Partei "Einiges Russland" sagte, der Angriff sei nicht spontan erfolgt. Die türkische Luftwaffe habe "nur auf den passenden Moment gewartet, um ein russisches Flugzeug abzuschießen". Die türkischen Jets hätten "im Hinterhalt gelauert", schrieb die Zeitung "Moskowskij Komsomolez".

Medwedew: Verbrecherische Taten

Premier Dimitri Medwedew sprach von "verbrecherischen Taten der türkischen Regierung" und drohte mit wirtschaftlichen Konsequenzen. Einige russische Fluglinien und Reiseanbieter haben die Türkei als Urlaubsdestination bereits aus ihren Listen gestrichen.

Obama stellte sich hinter die Türkei

Bei einem Telefongespräch mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan betonte US-Präsident Barack Obama, dass die USA das Recht der Türkei, die Landesgrenze zu verteidigen, unterstützen. Es habe aber auch Einigkeit gegeben, dass die Lage nach dem Abschuss jetzt entschärft werden müsse und so etwas nicht wieder vorkommen dürfe.

Die Türkei kritisiert außerdem die russischen Luftangriffe gegen turkmenische Kämpfer nahe der türkischen Grenze. Die türkische Regierung hatte diese als "Brudervolk" bezeichnet. "Statt das Feuer in Syrien zu löschen, lässt Russland es über Araber, Kurden und Turkmenen regnen", sagte der türkische Premier Ahmet Davutoglu.

Zweiter Pilot gerettet

Unterdessen soll der zweite Pilot der abgeschossenen russischen Maschine gerettet worden sein. Laut Berichten soll eine Spezialeinheit der Armee von Diktator Baschar al-Assad den Russen aus der Hand von Rebellen-Milizen befreit haben. Er soll sich in einer Militärbasis in Latakia befinden.

Der andere Pilot starb kurz nachdem sich die beiden Besatzungsmitglieder mit dem Fallschirm retteten. Er soll bei einem Gefecht getötet worden sein. Die turkmenischen Rebellen in der Provinz Latakia gaben zuvor auch den Tod des zweiten Piloten bekannt, veröffentlichten aber nur ein Video, das die Leiche eines Piloten zeigt.

Bomber bekommen Jäger-Eskorte

Um den Abschuss weiterer Flugzeuge zu verhindern, lässt der Kreml seine Bomber bei Einsätzen ab sofort von Jägern eskortieren. Es war das erste Mal in den vergangenen 50 Jahren, dass ein russisches Flugzeug vom Militär eines NATO-Landes abgeschossen wurde.