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Kann dieses Smartphone Filme wie im Kino drehen?

Heute Redaktion
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LG weicht mit seinem neuen Smartphone V30 etwas von der Tradition ab - und liefert gleichzeitig ein hochwertiges Smartphone ab, das Innovationen bringt.

Zuletzt machte uns das LG G6 auf sich aufmerksam, das mit einem praktisch zu haltenden Metallbody und tollen Kamera-Foto-Funktionen punktete, dessen Speicher mit 32 GB jedoch eher unterdurchschnittlich war. Nun legt LG mit dem V30 ein Spitzenmodell nach, das nicht nur im Glasgehäuse schick aussieht, sondern sogar eine echte Smartphone-Innovation bei der Videoaufnahme bietet.

Die V-Modelle von LG sind quasi immer als solide ausgestattete, aber mit neuen Ansätzen überraschende Modelle aufgetreten. Nicht anders ist es beim V30, einem 6 Zoll großen Phablet, das trotz der Größe wegen des 18:9-Formats gut in der Hand liegt. Gegenüber dem V10 und V20 fällt das Ticker-Display weg und wurde durch ein Always-on-Display ersetzt. Das Design ist extrem edel, vor allem das von uns getestete blaue Gerät gefällt. Der Glasrücken ändert je nach Lichteinfall den Blauton und der Metallrahmen an den Seiten ist beinahe nicht spürbar.

Auffällig ist sofort, dass es im Gegensatz zu den meisten anderen Geräten hier keine Power-Taste an der Seite gibt. Sie wurde in den mittig am Rücken angeordneten Fingerabdrucksensor integriert. Überraschenderweise an der linken und nicht der rechten Seite bleiben damit nur die Lautstärke-Tasten, links ist ein SIM-Schacht, unten der USB-C-Anschluss, ein Mikrofon und der Lautsprecher sowie oben noch ein Mikro und die 3,5-Millimeter-Lautsprecherbuchse zu finden.

Ungewöhnliche Anordnung

Wie die aktuellen Highend-Geräte sonst auch sind die Displayränder extrem schmal, die Ecken abgerundet. Das soviel Glas zum Einsatz kommt, sorgt für eine Fingerabdruckanfälligkeit. Schöne Idee von LG dazu: In der LG-V30-Box liegt ein Mikrofasertuch zur Reinigung bei. Zwar gibt es auch an den Seiten leichte Displayränder, wenn man genau hinsieht, doch LG weiß das gut mit einem an den Seiten leicht gebogenen Displayglas zu kaschieren.

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Überraschend ist das leichte Gewicht des großen Geräts (158 Gramm): Weniger als 160 Gramm bringt kaum ein Konkurrent auf die Waage. Verbesserungen dürfte LG bei der Fingerabdruckerkennung vorgenommen haben, sie funktioniert nun reibungslos, was man von vielen anderen Herstellern nicht behaupten kann. Auch schön: Das LG V30 ist staub- und wasserfest nach IP68. Das OLED-"FullVision"-Display im 18:9-Format löst mit 2.880 x 1.440 Pixel auf und zeigt sich sehr scharf, kontrastreich und hell. Nur bei extrem schrägen Winkel kommt es zu einem leichten Blaustich, der aber nicht ins Gewicht fällt.

Überzeugender Sound

Zum Einsatz kommt der Snapdragon 835 Prozessor in Verbindung mit vier GB Arbeitsspeicher - das klingt nicht nach einem Top-Wert, das V30 bringt man aber trotzdem nicht ins Ruckeln. Was dafür umso mehr ins Gewicht fällt: statt 32 GB internem Speicher darf der Nutzer nun über das Doppelte verfügen. Das ist auch gut so, denn das LG V30 ist stark auf Audio und Video ausgerichtet und kann den Speicherplatz damit bestens brauchen. Per microSD-Karte kann man den Speicher übrigens auf 2 TB hochschrauben.

Der LG V30 "Point View"-Zoom ausprobiert. (Video: rfi)

Beim Sound überrascht das LG V30 mit einem Digital Audio Converter (32 Bit HiFi), der für exzellente Lautstärke, Klarheit und Bässe sorgt. Auch stark: das beigelegte, B&O-zertifizierte Headset mit Kabel-Stoffmantel statt der langweiligen Kunststoffkabel-Standard-Kopfhörer. Bei normalen Lautsprecher ist das Ergebnis zwar auch gut, aber nicht ganz so überzeugend wie der Kopfhörer-Sound.

Videofunktionen als Highlight

Herzstück des LG V30 sind die Videofunktionen, und zwar solche, die bisher kein anderes Smartphone in vergleichbarer Form bietet. Heraus sticht der "Cine Video"-Modus, bei dem vorab verschiedene Filter mit Farbtönen bestimmter Filmgenres gewählt und deren Intensität eingestellt werden kann. Das klingt wie eine Spielerei, ist in der Praxis aber genial umgesetzt und sorgt für bildschöne Clips.

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Der "Cine Video"-Modus bietet filmische Farbtöne verschiedener Filmgenres und einen superflüssigen Point Zoom.

Noch stärker ist der "Point Zoom", der als Schieberegler bei der Videoaufnahme eingeblendet wird. Man markiert einen Kamerabereich und kann dann auch während einer Aufnahme flüssig und ganz sanft ohne Unterbrechungen dahin zoomen. So etwas haben wir noch bei keiner anderen Smartphone-Kamera erlebt. Dank Bildstabilisator erhält man unglaubliche Aufnahmen. Gut, Kinofilm-Feeling, wie die Bezeichnung "Cine Video" andeutet, kommt nur bedingt auf, generell macht sich das V30 aber zum Vorreiter in Sachen Videoaufnahme und die Clips kommen mit genug Erfahrung und Einstellungs-Spielerei nahe an einen Kinofilm an. Auch, weil wie sonst nirgendwo, sich bei Aufnahmen Einstellungen vom Windfilter bis zum Limiter regulieren lassen.

Fazit: Ein Video-Wunderding

Um den guten Gesamteindruck abzurunden: Bei Fotos liefert sowohl die 16 MP Standard-/13 MP Weitwinkel-Kamera als auch die 5 MP Weitwinkel-Frontkamera tolle Bilder ab. Nur bei Nachtaufnahmen gibt es ein minimal gröberes Bildrauschen als bei Highend-Konkurrenzgeräten wie dem Huawei Mate 10 Pro. Bei HDR-Fotos bei Tag sind dagegen hinten und vorne (!) selbst bei Sonneneinstrahlung Weltklasse-Fotos möglich.

Die Gesprächsqualität ist zudem sehr gut, der mit 3.300 mAh nicht gewaltig dimensionierte Akku hält zumindest bei Durchschnittsnutzung trotzdem zwei Tage lang durch und ist in rund einer Stunde auch wieder voll geladen. Die 899 Euro für das LG V30 entsprechen dem Standard-Preis aktueller Spitzengeräte und sind durchaus gerechtfertigt. Wer sich mobil nur irgendwie mit Videoaufnahmen beschäftigt und gerne Clips produziert, kommt am Video-Wunderding LG V30 jedenfalls nicht vorbei. (rfi)