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Kann Ihr Furz das Leben Ihres Liebsten verlängern?

Vor dem oder der Liebsten einen fahren zu lassen, gilt als peinlich und ungehörig. Doch britische Forscher rufen genau dazu auf.

Heute Redaktion
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Vor dem Partner zu pupsen, ist für Kim Kardashian kein Thema. Das zumindest gab sie unlängst im Interview mit Jimmy-Kimmel-Stellvertreterin Jennifer Lawrence preis. Sie furze überhaupt nicht, so das Reality-TV-Schwergewicht weiter.

Aus Sicht von britischen Forschern ist das nicht geschickt: Sie legten 2014 im Fachjournal "Medicinal Chemistry Communications" nahe, dass das Inhalieren der Fürze des Partners sogar das eigene Leben verlängern kann.

Fauliger Geruch, positive Wirkung

Laut dem Team um Matthew Whiteman von der University of Exeter schützt eines der ausgestoßenen Gase – das sogenannte Hydrogensulfid – die menschlichen Zellen und reduziert so das Risiko für Krankheiten wie Krebs, Schlaganfälle und Herzinfarkte. Im Alter soll es sogar Arthritis und Demenz vorbeugen.

Während das Gas in großen Mengen giftig ist, wirkt es sich in kleinen Dosen positiv auf die Gesundheit aus, zitiert die Hochschule die Forscher: "Wenn die Zellen durch Krankheiten angegriffen werden, setzen sie ein Enzym frei, das Kleinstmengen von Hydrogensulfid generiert", so Whiteman. Das halte die Mitochondrien (die Kraftwerke der Zellen) am Laufen und die Zelle somit am Leben. "Würde das nicht passieren, würden die Zellen sterben und die Fähigkeit verlieren, Entzündungen zu kontrollieren."

Große Pläne, leise Zweifel

Das Wissen um das Potenzial des fauligen Gases haben die Forscher in die Entwicklung der Substanz AP39 gesteckt, die in der Lage ist, nach und nach winzige Mengen des Hydrogensulfids an die Mitochondrien zu liefern. Wie die Forscher im Fachjournal "Nitric Oxide" schreiben, kann AP39 direkt in erkrankten Zellen des Körpers platziert werden.

Nach ersten Versuchen im Labor planen Whiteman und seine Kollegen nun, AP39 direkt am Menschen zu testen.

Wann das so weit sein wird, sagen die Forscher nicht. Eines ist jedoch schon jetzt klar: Es gibt "absolut keine Anzeichen dafür, dass die Bereitstellung des Gases aus externen Quellen wie Fürzen die Gesundheit der Zellen beeinflusst", wie die Wissensplattform Iflscience.com schreibt. Deshalb solle man bitte davon absehen, den oder die Liebste anzufurzen. (fee)