Am Dienstag wurde die invasive Killer-Hornisse (Verspa velutina) erstmals in Salzburg nachgewiesen – "Heute" berichtete. Es ist das erste Exemplar in Österreich, zuvor gab es schon zahlreiche Sichtungen in der unmittelbaren Nachbarschaft.
Seit 2004 breitet sich die eingeschleppte Art bereits von Südwestfrankreich aus in Europa aus. Im Vorjahr tauchte sie das erste Mal in Tschechien und an der Grenze in Ungarn auf.
"Wir waren bereits umzingelt. Dass die Hornisse einmal kommt, wussten wir. Nur nicht wann", beklagt Andreas Brieger, Landesobmann des Salzburger Imkereiverbandes, gegenüber "SN". Er vertritt rund 2.800 Imker mit dem zehnfachen an Bienenvölkern. Und sie sind besorgt.
Der Chef des Imkereiverbandes, Thomas Renner, bestätigt: "Wir sind in Alarmbereitschaft und haben schon im Vorjahr Pläne erstellt."
Biene-Österreich-Obmann Wolfgang Pointecker sieht die Branche gut vorbereitet: "Das Jahr 2023 stand ganz im Fokus der Entwicklung einer machbaren Bekämpfungsstrategie. Wir haben versucht, aus den Fehlern in der Bekämpfung der Länder zu lernen, die schon länger mit der Asiatischen Hornisse zu tun haben."
Jede Sichtung der Hornisse solle über das Onlineportal velutinamelden.at angezeigt werden. Dort können auch Fotos hochgeladen werden, Experten überprüfen die eingehenden Daten.
Ist es tatsächliche eine Asiatische Hornisse, wird umgehend eine Suche nach ihrem Nest gestartet. Dieses entsorgen dürfen aber nur Experten auf Anordnung der Landesregierung – denn es ist extrem gefährlich.
Imker-Obmann Brieger warnt explizit davor, selbst Lockfallen aufzustellen oder Nester zu räumen. "Das kann tödlich enden."
Die Bienenzüchter sind aber vor allem um ihre Schützlinge besorgt, denn die asiatische Art macht Jagd auf sie. "Sie schweben wie kleine Hubschrauber vor den Einfluglöchern der Bienenstöcke und greifen die heimkehrenden Bienen an. Die im Stock befindlichen Bienen merken dann irgendwann, dass keine Biene mehr zurückkommt. Sie stellen ihren Flugbetrieb ein. Es gibt keinen Nahrungsnachschub mehr und die außen lauernden Hornissen dringen dann in den Stock ein und räumen dort auf", erklärt Brieger das Jagdmuster der Killer-Insekten.