Politik

Kanzler-Blog und Social Media statt Pressefoyer

Heute Redaktion
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Am Dienstag findet der erste Ministerrat nach der Sommerpause statt. Bundeskanzler Christian verkündete die Abschaffung des Pressefoyers nach den Sitzungen. Er begründete den Schritt damit, dass er Politik nicht mehr "als Hunderennen inszenieren" wolle. Dafür soll künftig ein Kanzler-Blog die Bevölkerung informieren, Regierungsmitglieder sollen für direkte Fragen der Österreicher zur Verfügung stehen.

Bundeskanzler Christian Kern zu organisatorischen Neuerungen bei den Regierungssitzungen.
Posted by on Dienstag, 30. August 2016


Am Dienstag findet der erste Ministerrat nach der Sommerpause statt. Bundeskanzler Christian Kern verkündete die Abschaffung des Pressefoyers nach den Sitzungen. Er begründete den Schritt damit, dass er Politik nicht mehr "als Hunderennen inszenieren" wolle. Dafür soll künftig ein Kanzler-Blog die Bevölkerung informieren, Regierungsmitglieder sollen für direkte Fragen der Österreicher zur Verfügung stehen.

Vor 45 Jahren habe Bruno Kreisky das Pressefoyer eingeführt, "um Politik zu erklären, Zusammenhänge darzustellen und für Anliegen zu werben". Doch von Kreiskys Idee sei man "sehr weit weg gekommen", sagte Kern: "Was ich nicht mehr will: 'Politik als Hunderennen inszenieren, Politik auf Soundbites zu verkürzen'", stellte er klar.

Die Regierung habe überlegt, "was Kreisky im Jahr 2016 tun" und wie er mit der Öffentlichkeit umgehen würde. Daher sei die Entscheidung gefallen, "neue Formate einzuführen", um in Kontakt mit Journalisten und Bürgern zu treten.

Kernpunkte der neuen Strategie:


Nach den Sitzungen gibt es sogenannte Debriefings, die von den Regierungskoordinatoren Thomas Drozda (SPÖ) und Harald Mahrer (ÖVP) organisiert werden. Sie sind an Journalisten gerichtet.
Journalisten erhalten auch die Möglichkeit zu Hintergrundgesprächen.
Die Regierung und ihre Mitglieder wenden sich in den sozialen Medien an die Bevölkerung.
In einem wöchentlichen "Kanzler-Blog" (Arbeitstitel) wird über die Arbeit informiert.
Direkte Fragen an Bundeskanzler und Minister sind möglich.