Politik

Kurz: "Virus wird uns die nächsten Jahre beschäftigen"

Corona-Neuigkeiten von der Bundesregierung: Am Mittwoch um 12 Uhr gaben Kanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Rudi Anschober ein Lage-Update.

Rene Findenig
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Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) meldet sich bei einer neuen Corona-Pressekonferenz.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) meldet sich bei einer neuen Corona-Pressekonferenz.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Das gab es auch noch nicht oft: Die Bundesregierung und das Land Tirol geben gemeinsam am Mittwoch um 12 Uhr eine Pressekonferenz zu aktuellen Entwicklungen zur Covid-Situation. Im Bundeskanzleramt in Wien nahmen daran Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) teil, im Landhaus in Innsbruck Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne). Zwischen den Teilnehmern wurde dazu eine Video-Schalte aktiviert.

"Wir haben wieder über die aktuelle Corona-Situation beraten, wir haben eine Inzidenz von 160, also steigende Ansteckungszahlen", so der Kanzler, diese Steigerung sei aber erwartbar gewesen. Durch Testungen steige das Infektionsgeschehen aber nicht so stark und der Impfstoff werde, so gut es ginge, schnell verimpft. Mit Israel wolle Kurz am Donnerstag ausloten, wie man besser einen Beitrag bei der Impfstoffentwicklung leisten könne.

"Das Virus wird nicht weg sein, sondern uns noch die nächsten Jahre beschäftigen",

sagt Kurz. In Österreich beschäftigen uns derzeit zwei Varianten, einerseits die ansteckendere britische Mutation, gegen die aber der Impfstoff wirke – und die südafrikanische, die sich resistenter gegen Impfstoffe zeige, so der Kanzler. Da letztere in Tirol grassiere, habe man versucht, eine Ausbreitung auf Österreich zu vermeiden: "Es ist gelungen, von über 200 aktiven Fällen auf unter 100 zu kommen." Man müsse diese Variante aber "auslöschen, möglichst auf null reduzieren", so Kurz. 

Angekündigt hatte der Kanzler zusätzliche Maßnahmen für den Bezirk Schwaz, auch mit mehr Impfdosen – "das hat keine negativen Auswirkungen auf andere Bundesländer, wir bekommen diese Lieferung von der EU zusätzlich", so Kurz. Landeshauptmann Günther Platter sah Tirol "auf einem guten Weg", das Problem sei aber die südafrikanische Mutation, die man "wenn's geht auslöschen" wolle. Gleichzeitig könnten auch die Reisebeschränkungen für Tirol aufgehoben werden.

"Es geht darum, dass wir die Mutation bekämpfen, dass wir sie auslöschen können"

100.000 Impfdosen von Biontech/Pfizer bekommt Schwaz laut Platter zur Verfügung gestellt, um damit alle Bewohner zu impfen. Am 11. März sollen die Impfungen starten, so der Tiroler Landeshauptmann. "Es geht darum, dass wir die Mutation bekämpfen, dass wir sie auslöschen können", so Platter. Wer aus dem Bezirk, der durchgeimpft werden soll, ausreisen wolle, brauche dazu dann einen negativen Coronatest.  

Gesundheitsminister Rudi Anschober sah bei der Corona-Situation in Österreich eine "Pandemie in der Pandemie", denn innerhalb der Infektionen breite sich vor allem die britische Mutation immer weiter aus. Ein kleiner Erfolg sei, dass man in Tirol die Ausbreitung der südafrikanischen Mutation habe bremsen können. Aber: "Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen", so Anschober. Auch er betonte, dass die zusätzlichen Impfdosen für Schwaz keine Nachteile für Rest-Österreich bringen sollen.

"Jeder sollte sich impfen lassen mit jedem Impfstoff, der gerade zur Verfügung steht"

Tirols Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) appellierte an alle im Bezirk Schwaz, sich impfen zu lassen. Die Bürger sollten diese Chance wahrnehmen. Es solle auch eine Studie dazu geben, die ein "Lernort für diese große Herausforderung" werden könne. Maria Paulke-Korinek, die Leiterin der Impfabteilung des Gesundheitsministeriums, sah in den zusätzlichen Impfdosen ein "großes Geschenk, dass dort Impfungen umgesetzt werden können".

Die Impf-Studie in Schwaz werde wichtige Informationen liefern, so Paulke-Korinek. Eingehalten werden müssten aber weiter die Hygiene- und Schutzmaßnahmen wie Sicherheitsabstände und Maskenpflicht. Die Leiterin der Impfabteilung des Gesundheitsministeriums appellierte aber generell an alle Bürger: "Jeder sollte sich impfen lassen mit jedem Impfstoff, der gerade zur Verfügung steht." Geimpft werden soll in Schwaz jeder ab 16 Jahren, die Reisebeschränkungen sollen übrigens rund um 10. März auslaufen. 

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