Politik
Kanzler Kurz traf May nach Brexit-Rücktritten
Theresa May empfing Bundeskanzler Sebastian Kurz mitten in den Regierungs-Turbulenzen rund um mehrere Rücktritte in ihrem Kabinett.
Der Besuch von Sebastian Kurz (ÖVP) bei der britischen Premierministerin kam am Montag in interessanten Zeiten. Seit Sonntagabend sind zwei Minister im Kabinett von Theresa May zurückgetreten – aus Protest über deren Pläne für einen "weichen", also nur begrenzten Brexit.
Besonders Ex-Außenminister und glühender Brexit-Verfechter Boris Johnson könnte May nun als innerparteilicher Rivale politisch gefährlich werden. Trotz der turbulenten Umstände zeigte sich Sebastian Kurz zuversichtlich, dass ein sogenannter "harter Brexit" vermieden werden könne. Die am vergangenen Freitag von May durchgesetzte Regierungslinie eines "weichen Brexit" wird von Kurz unterstützt. In den vergangenen Tagen sei "ein großer Schritt vorwärts" gemacht worden, sagte der Bundeskanzler.
"Harte Grenze zwischen Nordirland und Irland" verhindern
Österreich habe als EU-Vorsitzland die Aufgabe, EU-Chefunterhändler Michel Barnier während der Brexit-Verhandlungen zu unterstützen, sagte Kurz. Er wolle vor allem auch eine "harte Grenze zwischen Nordirland und Irland" vermeiden, so der Bundeskanzler.
Trotzdem betonte er die Wichtigkeit der planmäßigen Verhandlungen: "Es gibt einen klaren Zeitplan, und der muss eingehalten werden. Das bedeutet, wir brauchen im Herbst eine politische Einigung", damit, so Kurz, die nötigen Beschlüsse auf EU- und britischer Seite zeitgerecht getroffen werden können.
Die vom Bundeskanzler angesprochene Einladung zu den Salzburger Festspielen nahm Theresa May dankend an.
(red)