Politik

Kanzler Nehammer lässt jetzt Israel-Flaggen hissen

Wehen den brutalen Angriffen der Hamas lässt Bundeskanzler Karl Nehammer in Österreich nun als Zeichen der Solidarität Israel-Flaggen hissen.

Auf Bundeskanzleramt und Außenministeriumweht bis Sonntagabend die israelische Flagge.
Auf Bundeskanzleramt und Außenministeriumweht bis Sonntagabend die israelische Flagge.
X/Denise Auer/Montage: Heute

"Als Zeichen der Solidarität mit Israel und der israelischen Bevölkerung wird auf den Dächern von Bundeskanzleramt & Außenministerium die israelische Flagge bis morgen Abend gehisst. Wir stehen mit Israel im Kampf gegen den Terror Seite an Seite. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und deren Familien – der Terror findet durch nichts eine Rechtfertigung!", gab Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Samstag auf der Plattform X bekannt.

"Ich verurteile den Terrorangriff der Hamas auf Israel und unschuldige Zivilisten seit heute morgen auf das Schärfste. Israel hat das Recht, sich gegen solch heimtückische und massive Attacken zu verteidigen. Raketen auf wehrlose Zivilisten abzufeuern, ist brutaler Terror und niemals ein Mittel zur Lösung politischer Probleme. Die Sicherheit Israels ist für Österreich nicht verhandelbar. Unsere Gedanken gelten den Opfern und ihren Familien", hieß es von Nehammer auf Facebook.

Beim Großangriff der Hamas wurden in Israel mindestens 22 Menschen getötet und mindestens 70 schwer verletzt. Medien beriefen sich dabei auf den Rettungsdienst Magen David Adom. In weiteren Berichten hieß es unter Berufung auf mehrere Spitäler, dass rund 200 Menschen verletzt worden seien. Es gebe momentan Kämpfe mit israelischen Soldaten an verschiedenen Orten im Umkreis des Gazastreifens, sagt der Armeesprecher Richard Hecht. Dazu zählten zwei Militärbasen, der Eres-Übergang zum Gazastreifen sowie mehrere Ortschaften. Israelische Medien berichteten auch von Geiselnahmen.

"Sie versuchen, die Türe aufzubrechen"

Auf einem Video aus Gaza war zu sehen, wie eine wütende Menge offenbar auf dem leblosen Körper eines israelischen Soldaten herumtrampelte. Auf anderen Aufnahmen war zu sehen, wie Palästinenser einen noch lebenden israelischen Soldaten an einem Motorrad hinter sich her zerrten. Die Authentizität der Aufnahmen konnte zunächst nicht bestätigt werden.

Derzeit sind immer noch mehrere Ortschaften in der Nähe zum Gazastreifen von bewaffneten Kämpfern besetzt. "Die Hamas kontrolliert mehrere Bevölkerungszentren im Süden Israels. Ich kann nicht glauben, dass ich das sage. Die Bewohner betteln um Hilfe", sagt ein Reporter eines israelischen TV-Senders. Eine schwangere Frau berichtet aus ihrem Versteck im Bunker: "Sie schießen auf unser Haus, sie versuchen, die Tür des Sicherheitsraums aufzubrechen. Ich verstehe nicht, wie das immer noch so weitergehen kann. Wir sind seit sechs Uhr morgens in dieser Situation."

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    Am Samstagmorgen haben palästinensische Terroristen im Gazastreifen überraschend Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert.
    Am Samstagmorgen haben palästinensische Terroristen im Gazastreifen überraschend Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert.
    REUTERS

    Netanjahu kündigt Vergeltung an

    Offenbar ist es der israelischen Armee immer noch nicht gelungen, in einige Region im Süden des Landes vorzudringen: "Wir werden angegriffen und niemand kommt uns zu Hilfe", berichtet ein Anwohner. Und weiter: "Sie schlachten uns hier ab, es gibt keine Armee." Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, die Hamas werde für ihren Angriff einen höheren Preis zahlen als je zuvor. Das Militär sei angewiesen, die eingedrungen Hamas-Kämpfer zu vertreiben. Verteidigungsminister Joav Gallant sagte, der Angriff der Hamas sei ein schwerer Fehler.