Politik

Kanzler prophezeit – "jetzt beginnt Domino-Effekt"

Geht es nach Kanzler Karl Nehammer, hat seine Ansage an die Energiekonzerne, sich "nicht papierln" zu lassen, nun einen Domino-Effekt ausgelöst.

Rene Findenig
Bundeskanzler Karl Nehammer sieht nach seinem "Papierln"-Sager die Energiepreise purzeln.
Bundeskanzler Karl Nehammer sieht nach seinem "Papierln"-Sager die Energiepreise purzeln.
Helmut Graf

"Wenn die Energiekonzerne die sinkenden Preise aus dem Strom-Großhandel nicht an die Menschen weitergeben, dann werden wir ihre Übergewinne noch stärker abschöpfen. Wir lassen uns nicht papierln", hatte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) aufgrund der seit Monaten extrem hohen Energiepreise angekündigt. Von vielen Experten empfohlene Markteingriffe lehnt die Regierung bekanntlich weiter ab, doch die Aussage soll nun Wirkung gezeigt haben, so Nehammer.

"Einige Unternehmen haben für die nächsten Wochen Senkungen der Energiepreise angekündigt"

"Ein positiver Dominoeffekt ist nach der Ankündigung des Kanzlers eingetreten. Einige Unternehmen haben für die nächsten Wochen Senkungen der Energiepreise angekündigt", heißt es aus dem Kanzleramt. So senke etwa die Salzburg AG den Arbeitspreis bei Strom auf 19,90 Cent pro Kilowattstunde, die Energie Steiermark und Energie Graz würden ab 1. Juli nachziehen und die Preise um 20,1 Prozent senken – sowie einen Rabatt einführen. Für Haushalte, Landwirte und Klein-Betriebe gelte dann ein Preis von 22,72 Cent/kWh, was einer Senkung von 27 Prozent entsprechen würde.

Auch die Illwerke vkw sollen ab 1. Juli den Energiepreis auf 18,70 Cent/kWh senken, der Verbund bereits ab Juni "vermutlich wieder unter 20 Cent/kWh". Und bei der Wien Energie werde "mit Hochdruck" an günstigeren Preisen gearbeitet, so eine Sprecherin. "Die Maßnahmen der Bundesregierung wirken. Sie führen dazu, dass viele bedeutende Energieunternehmen ihre Preise für den Endverbraucher und die Endverbraucherin senken. Dafür ist es höchst an der Zeit", so der Kanzler. 

"Wer die Preise nicht senkt, der muss wissen, dass wir die Übergewinne abschöpfen und die Konzerne zur Kasse bitten. Jetzt beginnt der Domino-Effekt"

Nehammers Forderung: Die Preissenkungen "müssen sich nun fortsetzen, bis die Strompreise wieder auf einem sozial verträglichen Niveau landen", denn es gehe nicht, "dass die Energiekonzerne Millionengewinne auf dem Rücken der Kundinnen und Kunden machen". Außerdem seien hohe Energiepreise die "Wurzel des Übels und starke Treiber der allgemeinen Teuerung. Wir werden nicht lockerlassen: Wer die Preise nicht senkt, der muss wissen, dass wir die Übergewinne abschöpfen und die Konzerne zur Kasse bitten. Jetzt beginnt der Domino-Effekt". 

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