Österreich

Kanzler rief persönlich bei Fitnesscenter-Rebell an

Heute Redaktion
Teilen
Bundeskanzler Sebastian Kurz rief persönlich beim Fitnesscenter-Chef an.
Bundeskanzler Sebastian Kurz rief persönlich beim Fitnesscenter-Chef an.
Bild: zVg

Ein Studiobetreiber aus Amstetten (NÖ) macht heute trotz Verbot wieder auf. Ein Video, in dem er die Öffnung ankündigte, schlug im Internet hohe Wellen. Deshalb griff der Bundeskanzler selbst zum Handy.

"Hallo, Bundeskanzler Kurz spricht" – mit diesen Worten meldete sich am Samstag um 21.54 Uhr der Politiker bei FitFAM-Chef Christoph Haider.

Direkt zuvor kündigte ihm bereits der Bürgermeister einen Anruf aus dem Kanzleramt an: "Aber dass Herr Kurz persönlich mit mir spricht, damit habe ich nicht gerechtet", sagte der Unternehmer im Talk mit "Heute".

Erst Wut-Video, dann Kanzler-Call

Am Donnerstag sorgte der Studiobesitzer mit der Ankündigung, heute wieder aufzusperren, für gemischte Gefühle bei seinen Followern. "Von Unterstützung über Hasskommentare, bis zu offenen Drohungen mich anzuzeigen und noch mehr, war bei den Kommentaren alles dabei", schilderte der 33-Jährige sein turbulentes Wochenende. Und dann rief auch noch der Kanzler an: "Man kann die Stimme von Sebastian Kurz nicht nicht kennen. Sein Anruf war eine große Ehre", sagte er stolz.

Das Gespräch im "Heute"- Protokoll

"Kurz war smart und sympathisch, sprach insgesamt zwanzig Minuten mit mir. Er erklärte mir geduldig den Härtefall-Fond für Unternehmer, wo bis zu 75 Prozent der Fixkosten rückwirkend vom Staat gedeckt werden können und versprach sogar weitere Hilfe aus dem Kanzleramt."

Am Ende zeigte sich der Bundeskanzler beeindruckt von der Entschlossenheit des Unternehmers: "Ich bin sicher, dass alles gut ausgehen wird", soll er zum Gesprächsausklang gesagt haben.

Fitness-Center sperrt trotzdem auf

Ob das Telefonat ihn umstimmen konnte mit der Öffnung zu warten? "Nein! Ich öffne mein Studio. Nicht aus Trotz, sondern weil ich ein Zeichen setzen will." In seinem Center gelten dieselben Hygiene-Standards, wie auch für Solarien, Kosmetik-Salons und Spitzensportler. "Ich fordere Gleichberechtigung für alle Unternehmer."

Folgt nach Corona Kanzler-Besuch?

Was er im Gespräch vergessen hatte zu erwähnen: Er würde nach überstandener Krise den Kanzler gerne in sein Studio in Amstetten (NÖ) einladen. "Das wäre eine noch größere Ehre."

Der Bundeskanzler hat sich dazu noch nicht geäußert. Es dürfte aber bekannt sein, dass er gerne Sport betreibt und vor Corona Fitness-Studios bereits regelmäßig frequentierte.