Wien

Glaubt Nobelpreisträger Anton Zeilinger an Gott?

Nobelpreisträger Anton Zeilinger leistet Bewundernswertes für die Wissenschaft. Und für ihn ist diese mit dem Glauben an Gott vereinbar.

Christoph Kardinal Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn
Bild: Helmut Graf

Seit Dienstag hat Österreich wieder einen Nobelpreisträger. Anton Zeilinger bekommt ihn für seine Forschungen zur Quantenphysik. Ich habe höchsten Respekt vor diesem großen Wissenschaftler, dem ich öfters begegnen durfte. Die Diskussionen waren für mich jedes Mal sehr spannend. Ich bewundere seine Forschungen über die kleinsten Teilchen der Materie. Aus ihnen ist unsere ganze Welt aufgebaut.

Anton Zeilinger wurde immer wieder gefragt, ob er am Ende gar auf Gott gestoßen ist, den Schöpfer der Welt. Darauf hat er ganz nüchtern geantwortet: "Den lieben Gott kann man nicht entdecken. Das ist eine Frage des Glaubens, nicht des Wissens." Er selber hat nie verheimlicht, dass es für ihn vernünftig ist, an Gott zu glauben. Er sieht zwischen Glaube und Wissenschaft keinen Widerspruch. Anton Zeilinger bekennt: Glauben ist eine persönliche Entscheidung, wie es auch die freie Wahl ist, nicht zu glauben. Die Wissenschaft kann den Glauben weder beweisen noch widerlegen. Manche meinen, alles sei vom Zufall hervorgebracht und bestimmt. Anton Zeilinger erinnert daran, dass die Naturgesetze nicht erklärbar sind. Dass Gott dahintersteht, will er nicht ausschließen.

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