Wien

Kardinal Schönborn über Lockdown am Freitag, dem 13.

Kardinal Christoph Schönborn setzt sich mit dem Aberglauben in verschiedenen Ländern auseinander. Bringt die Zahl 13 wirklich Pech?

Christoph Kardinal Schönborn
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Der Kardinal, wie man ihn kennt: gütig lächelnd.
Der Kardinal, wie man ihn kennt: gütig lächelnd.
(Bild: Helmut Graf)

Der 13. fällt diesen Monat auf einen Freitag. Ein Unglückstag? Die Bundesregierung entscheidet am Freitag, wie es mit den Corona-Maßnahmen weitergeht. Kommt wieder ein Lockdown wie im März? Auch damals wurde er an einem Freitag, dem 13., verkündet. Ist da etwas dran mit der Zahl 13 und dem Freitag?

Die 13 gilt bei uns als Pechzahl, als "Dutzend des Teufels". Dieser Aberglaube zeigt Wirkung. Bei manchen Airlines gibt es im Flugzeug keine Reihe 13. Es gibt Hochhäuser ohne 13. Stock und Hotels ohne die Zimmernummer 13. Doch Vorsicht! Andere Länder, anderer Aberglaube. Manche Spanier fürchten sich vor dem Dienstag, wenn er auf einen 13. fällt. In Italien ist es der Freitag, wenn er ein 17. ist. In der jüdischen Tradition hingegen gilt 13 als Glückszahl. Und in Fatima erschien die Muttergottes sechs Monate lang jeweils am 13. Der Aberglaube ist immer mit Angst behaftet.

Was hilft dagegen? Realistisch bleiben, den Glauben stärken, das Vertrauen, die Hoffnung, den Mut. Die Corona-Maßnahmen sind belastend, aber zu unserem Schutz. Gehen wir gemeinsam durch diese schwierige Zeit. Über uns bestimmt nicht ein blindes Schicksal. Wir sind in Gottes guter Hand.

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