Politik
Die Zeit für eine Karfreitags-Lösung drängt
Noch knapp acht Wochen bis Ostern. Und keiner weiß, ob am diesjährigen Karfreitag gearbeitet werden muss oder nicht.
Der Europäische Gerichtshof hat am 22. Jänner entschieden, dass die aktuelle Karfreitags-Regelung, wonach nur Protestanten, Altkatholiken und Methodisten an diesem Tag frei haben, laut EU-Recht diskriminierend ist.
Die Regierung muss eine neue Regelung finden, andernfalls gilt der Karfreitag schon heuer – er fällt auf den 19. April – für alle als Feiertag. Ein zusätzlicher (14.) Feiertag würde die Wirtschaft wenig überraschend nicht freuen, Arbeitnehmer sehr wohl.
Der zuständige Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) versicherte eine rechtzeitige, alle Seiten zufriedenstellende Lösung. Niemandem solle etwas weggenommen werden und die Wirtschaft nicht leiden. Wie das konkret aussehen soll, ist auch gut zwei Monate vor dem kommenden Karfreitag noch unklar.
Halber Feiertag als Kompromiss?
Während sich die Politik also noch etwas Zeit lässt, oder zumindest offiziell noch keinen Vorschlag präsentiert hat, will die "Kronen Zeitung" von einer Kompromisslösung wissen: ein halber freier Tag für alle. Doch auch diese (unbestätigte) Variante wäre sowohl für die Arbeiterkammer (AK) als auch für die Religionsgemeinschaften nicht zufriedenstellend.
"Zu wenig", lautet die Ansage der AK, während der evangelische Bischof Michael Bünker laut APA daran erinnert, dass die evangelischen Christen dann ja doch "etwas verlieren" würden. Abgesehen davon wird ein "halber Feiertag", wie er als solcher ja am 24. und am 31. Dezember bereits besteht, in der Praxis bei vielen Unternehmen jetzt schon nicht besonders gerne gesehen.
Zeit wird knapp
Klar ist: ÖVP und FPÖ müssen bald eine Entscheidung treffen, denn der Nationalrat müsste eine entsprechende Gesetzesänderung spätestens am 27. oder 28. März beschließen, damit sie noch rechtzeitig bis zum 19. April durchgeht.
Was sich Österreicher (von Rot bis Blau) wünschen würden, steht außer Frage:
(ek)