Politik

Außenministerin Karin Kneissl hat "Ja" gesagt

Russlands Präsident Putin besuchte am Samstag die Hochzeit von Außenministerin Karin Kneissl und Unternehmer Wolfgang Meilinger.

Heute Redaktion
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Es ist wohl das meist diskutierte Thema der vergangenen Tage gewesen, am Samstag war es dann soweit: die Hochzeit von Außenministerin Karin Kneissl (53) mit dem Unternehmer Wolfgang Meilinger (54).

Polizei und Cobra beschützten das Fest, denn prominenter Besuch hatte sich in der Südsteiermark angekündigt. Russlands Staatschef Wladimir Putin besuchte die Hochzeit von Kneissl und Meilinger. Der russische Präsident ist um kurz nach 14 Uhr in Gamlitz eingetroffen und rauschte nach einem kleinen Tänzchen mit der frischvermählten Braut und etwa eine Stunde später schon wieder ab. Um 16.23 Uhr hob seine Maschine vom Grazer Flughafen nach Berlin ab, dort trifft er Kanzlerin Angela Merkel.

Kurz blieb Zeit für die Arbeit

Während des dreistündigen Aufenthalts von Putin in der Steiermark blieb sogar Zeit für ein Arbeitsgespräch. So sollen sich Putin, Kanzler Kurz, Kneissl und Entourage für einige Minuten – in das Zimmer mit den Hochzeitsgeschenken – zurückgezogen und über die aktuelle politische Lage gesprochen haben. Das Verhältnis EU-Russland, die Energiepolitik sowie die Krisenherde Ukraine und Syrien seien außerdem besprochen worden, während Kurz den russischen Staatschef zum Flughafen in dessen Limousine begleitet hat. Auf der Hochzeitsfeier selbst soll Putin aber keine politischen Gespräche geführt haben.

Die Anreise des Kreml-Chefs in die Steiermark sorgte für Verkehrschaos und manch verärgerte Autofahrer. So gab es auf der A9 und auch am Flughafen Graz-Thalerhof Behinderungen. Es wurden verstärkte Kontrollen durchgeführt, es gab kurzfristige Straßensperren, in Gamlitz eine Platzsperre und die Polizei war mit hunderten Beamten im Einsatz.

Von Gamlitz zum Heurigen

Die Hochzeitsgesellschaft fand sich um 13 Uhr in Gamlitz ein. Von dort fuhr das Paar zum Trauungsort, dem Gasthof "Tscheppe". Die Gäste folgten im Bummelzug. Die standesamtliche Hochzeit fand bei "Tscheppe" statt, Standesbeamtin Susanna Trummer von Gamlitz traute das Paar.

Dort werden die Hochzeitsgäste nun noch bis in die späten Abendstunden weiterfeiern – u.a. mit Putins Gastgeschenk, einem 50-köpfigen Don-Kosaken-Chor, der Kneissl zur Feier des Tages ein Ständchen sang. Neben Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), befinden sich auch Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) und die Minister Norbert Hofer (FPÖ) und Mario Kunasek (FPÖ) unter den Hochzeitsgästen.

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"Kneissl soll zurücktreten"

Putins Besuch sorgte vorab für scharfe Kritik aus der Ukraine: "Von nun an kann Österreich kein Vermittler mehr sein", hieß es von Hanna Hopko, Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses in Kiew. Der grüne EU-Abgeordnete Michel Reimon forderte gar den Rücktritt von Karin Kneissl: "Ein Despot ist nie privat", so Reimon. Die Außenministerin solle, "um diesen Schaden von Österreich abzuwenden, sofort zurücktreten".

Der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder kritisierte das Vermischen von Privatangelegenheiten mit offiziellen Agenden der Republik Österreich. "Zu ihrer bevorstehenden Hochzeit wünsche ich ihr wirklich alles Gute - aber ich hätte mir im Interesse des Landes auch gewünscht, dass sie die leider schon eingetretenen internationalen Irritationen, die sie durch die Einladung des russischen Präsidenten Putin verursacht hat, vermieden hätte", so Schieder in einer Aussendung am Freitag.

FPÖ-Klubchef Johann Gudenus feuerte zurück: "Es ist ja wohl an Überheblichkeit nicht mehr zu überbieten, wenn Schieder meint er könne sich nun schon anmaßen sich in die Hochzeitseinladungen von Privatpersonen einzumischen und daraus eine Staatskrise zu kreieren." Scherzhaft stellte Gudenus auch die Frage, ob sich Schieder " ein neues Standbein als Wedding Planner" aufbauen wolle.

(red)

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