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Karmasin: Kinderbetreuung auch bei 12-Stunden-Tagen ...

Heute Redaktion
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Rund um die derzeitige Diskussion um flexiblere Arbeitszeiten sorgt sich die Arbeiterkammer um die Kinderbetreuung. Die Öffnungszeiten der Kindergärten würden nicht mit den überlegten 12-Stunden-Zeiten zusammenpassen.

Bei der Einführung von flexibleren Arbeitszeiten und bis zu 12-Stunden-Tagen ortet die Arbeiterkammer vor allem Probleme mit der Kinderbetreuung.

Die Leiterin der Abteilung Frauen und Familie in der Arbeiterkammer, Ingrid Moritz, berichtet im Gespräch mit "Ö1" von den unflexiblen Öffnungszeiten fast aller Kindergärten in Österreich: "Die neuesten Zahlen sagen, dass nur zwei Prozent aller Einrichtungen zwölf Stunden oder länger geöffnet sind, wenn wir jetzt einmal von Wien absehen. Wenn man Wien dazurechnet, sind es 18 Prozent. Das heißt, das ist ein absolutes Minderheitenprogramm."

Besonders schwer sei es für Eltern in Tirol und Vorarlberg, weil dort viele Kindergärten schon vor 15 Uhr schließen. Da könne man eigentlich nur Teilzeit arbeiten. Moritz wünscht sich vom Bund, die zukünftige Verteilung von Geldern für die Kinderbetreuung an strengere Bedingungen, etwa verbesserte Öffnungszeiten, zu knüpfen.

Laut Karmasin kein Problem

Auf die unflexiblen Öffnungszeiten geht Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) im Interview mit "Ö1" nicht ein. Sie sieht kein Problem, sondern eine Chance, das Familienleben neu zu ordnen. Man könne die Arbeitszeit und die Familienzeit so blocken, dass eine teilzeit-arbeitende Mutter etwa an zwei Tagen 12 Stunden arbeitet und dafür den Rest der Woche für die Familie da ist.

An diesen Tagen könne der Mann die Kindererziehung übernehmen. Sie weist auf die neu geschaffenen Betreuungsplätze in den letzten Jahren hin. Das wahre Problem sei die Volksschulzeit, sagt sie. Da nur 20 Prozent der Kinder in der Volksschule in einer Nachmittagsbetreuung sind. Aber auch hier gibt es eine große Ausbauoffensive, wie Karmasin sagt.

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