Politik

Karte zeigt, wie wenig Gas Österreich gespeichert hat

Österreichs Gasspeicher füllen sich zu langsam und sind immer noch halb leer. Eine Karte zeigt jetzt, wo es noch an Reserven mangelt.

Roman Palman
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Ein Teil der Gasspeicherstation Haidach bei Straßwalchen in Salzburg.
Ein Teil der Gasspeicherstation Haidach bei Straßwalchen in Salzburg.
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Die Bundesregierung setzt gegen einen plötzlichen Gas-Stopp aus Russland voll auf die, im Vergleich zu Deutschland, massiven Speicherkapazitäten Österreichs. Stehen die Füllstände auf Anschlag, könnte sich Österreich ein ganzes Jahr lang selbst versorgen. Der Winter würde damit gut geheizt vorüberziehen, im Sommer können erneuerbare Energieträger einen großen Teil des Bedarfs abfedern.

Doch die erhoffte Versorgungssicherheit scheint nun in immer weitere Ferne zu rücken. Die Einspeicherung des wichtigen Erdgases verläuft ganz und gar nicht nach Plan. "Der aktuelle Füllstand liegt bei 43,93 Terawattstunden (TWh) beziehungsweise 46 Prozent des maximalen Füllvolumens", informierte Kanzler-Pressesprecher Daniel Kosak im Vorfeld der Gas-Krisensitzung der Regierung am Dienstag. 0,43 Prozentpunkte konnten zum Vortag gutgemacht werden. Geht es in diesem Tempo weiter, könnte der Maximalfüllstand frühestens in 126 Tagen, am 5. November, erreicht werden.

Dazu veröffentlichte der Nehammer-Vertraute eine Karte, die Details zu den Füllständen der heimischen Speichern offenbart. Dabei gibt es ein massives Ost-West-Gefälle. Die heimischen Gasspeicher sind nämlich in zwei Regionen konzentriert: im östlichen Niederösterreich sowie dem nördlichen Salzburg bzw. Oberösterreich:

Die beiden von der OMV betriebenen Speicher in Niederösterreich fassen mit 20,7 und 4,5 TWh Volumen etwas mehr als ein Viertel der Gesamtspeichermenge von 95,5 TWh. Sie sind aktuell zu 72,03 Prozent gefüllt, das entspricht 18,22 TWh. Mit einem Plus von 0,75 Prozentpunkten im Vergleich zum Vortag wurde hier überdurchschnittlich viel eingespeichert.

Größter Speicher immer noch leer

Die übrigen sieben Gasspeicher des Landes befinden sich im Raum Straßwalchen (Sbg.) / Vöcklabruck (OÖ) und weisen enorme Differenzen bei den Füllständen auf. Der größte Gasspeicher Österreichs in Haidach ist immer noch leer (0,0009 TWh), auch am Montag wurde nichts eingespeichert. Das zieht den landesweiten Schnitt natürlich gehörig nach unten.

Der Grund: Dieser wurde bisher von der russischen Gazprom-Tochter GSA betrieben, die als Staatskonzern dem Wort Wladimir Putins folgt. Wegen der neuen "Use-it-or-lose-it"-Regelung der Regierung wird die österreichische Betreiberfirma RAG die Nutzungsrechte an dem Speicher nun neu vergeben.

Füllstände verbesserungsfähig

Die vier von der RAG betriebenen Speicher kommen auf ein Gesamtvolumen von 20,08 TWh und sind zu 64,59 Prozent (+0,51 %) gefüllt. Bei den beiden übrigen von Uniper und Astora betriebenen Speichern schaut es schlechter aus. Sie kommen nur auf 40,26 Prozent von 17,5 TWh Maximalvolumen Füllstand bzw. 50,36 Prozent von maximal 11,3 TWh.

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