Wirtschaft

Kartoffel-Katastrophe – Bio kostet um 260 Prozent mehr

Die Preise in Österreich gehen auch beim Einkauf im Supermarkt weiter durch die Decke. Ein Check zeigt nun: Wer Bio will, zahlt noch zusätzlich drauf.

Rene Findenig
"Völlig entkoppelt" sei der Preis aktuell bei Bio-Kartoffeln.
"Völlig entkoppelt" sei der Preis aktuell bei Bio-Kartoffeln.
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Der Preisunterschied bei herkömmlichen und Bio-Produkten wird immer kleiner, hatten erst kürzlich Bio Austria und die AMA bekannt gegeben. Doch die Bürgerinitiative oekoreich der Gemeinwohlstiftung Común haben sich genauer angeschaut, wie groß der Unterschied eigentlich ist. Dazu wurden Ende September die Preise von Butter, Milch, Äpfel, Hühnerfleisch und Erdäpfel in den größten Supermärkten Österreichs in herkömmlicher und Bio-Qualität verglichen. "Die Abweichungen zwischen konventionell und biologisch erzeugten Lebensmitteln fällt überraschend unterschiedlich aus", heißt es.

Preis-Krise bei Kartoffeln

Am geringsten fällt der Unterschied noch bei Butter aus, hier beträgt der Preis-Unterschied rund 23 Prozent zwischen Eigenmarken- und Premium-Butter im Schnitt. "Auch bei der Milch ist der Unterschied noch vergleichsweise moderat, hier schlägt die Bio-Milch im Schnitt mit rund 37,5 Prozent an Mehrkosten zu Buche", heißt es in einer Aussendung. "Dramatischer" sei dagegen der Unterschied von 100 Prozent zwischen Bio-Äpfeln und herkömmlichen Äpfeln.

Doch es wird noch schlimmer: Bei Hühnerfilets zahlt man einen 120-prozentigen Aufschlag für Bio-Produkte, "nicht berücksichtigt sind hier allerdings die unzähligen Aktionen, die gerade bei Fleisch ein starker Einflussfaktor sind, der verzerrend auf die realen Kosten in den Supermärkten wirkt". Und: "Völlig entkoppelt dürfte die Marktlage derzeit bei Erdäpfeln sein, hier gibt es ganze 260 Prozent Unterschied zwischen Bio und konventionell."

Bio-Preisregulierung gefordert

"Eigentlich müsste es doch genau umgekehrt sein. Was zuträglich für unsere Gesundheit, das Tierwohl, den Naturschutz und die kleinbäuerlichen Strukturen ist, das sollte für alle leistbar sein. Würden die langfristigen Schäden durch Pestizideinsatz, Bauernsterben, Ressourcenverbrauch & Co. eingepreist, nichts wäre so teuer wie konventionelle Lebensmittel", sagt dazu oekoreich-Sprecher Sebastian Bohrn Mena. Er fordert nun staatliche Eingriffe zur Preisregulierung.

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