Österreich

Kassenärzte in NÖ bekommen mehr Geld

Auf höhere Ärztehonorare einigten sich jetzt die Ärztekammer NÖ und die nö. Gebietskrankenkasse.

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Seit Jahren pochen Kassen-Mediziner in ganz Niederösterreich auf eine Erhöhung der Honorare. Der Grund: Die ausufernde "Fünf-Minuten-Medizin" – also unzählige Patienten und zu wenig Entlohnung, was wiederum zu einer schlechteren Versorgung führt, weil Ärzte pro Patient zu wenig Zeit haben.

Kürzlich kippte der Verwaltungsgerichtshof die Verpflichtung für Ärzte, am Wochenende Bereitschaftsdienst zu machen, woraufhin zahlreiche Mediziner diesen – auch weil er schlecht bezahlt ist – quittierten. Mehr dazu hier.

Gilt rückwirkend für 2018 & 2019

Jetzt konnten sich die niederösterreichische Gebietskrankenkasse und die Ärztekammer NÖ auf eine Erhöhung der Ärztehonorare einigen. "Die NÖ Gebietskrankenkasse und die Ärztekammer für NÖ einigten sich diese Woche bei ihren Honorarverhandlungen auf einen Honorarabschluss. Dieser gilt rückwirkend für die Jahre 2018 und 2019", berichtet die Kasse in einer Aussendung am Mittwochmorgen.

Demnach werden die Kinderärzte um 14,81 Prozent besser entlohnt, Hausarzt-Honorare steigen um 4,8 Prozent.

"Diese Einigung macht die Kassenstellen in unserem Land attraktiv und sichert die Versorgung für unsere Versicherten auf Jahre hinaus...", sagt NÖGKK-Obmann Gerhard Hutter, der damit ein Zeichen gegen den Ärztemangel setzen will.

Weiters erklärt er: "Wir schätzen den Einsatz unserer Vertragsärztinnen und Vertragsärzte, sie machen einen großartigen Job. Unsere Wertschätzung muss sich natürlich auch im Honorar widerspiegeln. Das möchten wir nicht zuletzt mit diesem Verhandlungsergebnis zum Ausdruck bringen. Gleichzeitig wollten wir die Allgemeinmedizin und die Kinderärztinnen und Kinderärzte besonders stärken. Deshalb fiel bei diesen beiden Richtungen das Plus deutlich höher aus."

Die Details

Für 2018 gibt es für alle Fachrichtungen eine Steigerung von 2 Prozent, Allgemeinmedizin erhält um 3,71 Prozent mehr, die Kinder- und Jugendmedizin wird um 10,23 Prozent gestärkt. 2019 macht das Plus für alle Fachrichtungen 2,61 Prozent aus. Hausärzte erhalten um 4,8 Prozent höhere Honorare, Kinderärzte um 14,81 Prozent.

Gleichzeitig werden die Fachbereiche Neurologie und Psychiatrie in Honorarordnung und Stellenplanung getrennt – und die ärztliche Versorgung in diesen Bereichen in Zukunft neu aufgestellt. "Es ist geplant, die Zahl der Kassenstellen in beiden Fächern in den kommenden Jahren zu erhöhen, um so eine steigende Zahl an Patienten gut versorgen zu können", so Hutter.

Auch soll diese Verbesserung quasi ein Vermächtnis für Ärzte in NÖ sein, denn: "Die NÖGKK gibt es nur mehr wenige Monate, dann werden die Gebietskrankenkassen zur neuen Österreichischen Gesundheitskasse fusioniert. Ich nutze diese Zeit, um Niederösterreich und seiner Bevölkerung ein stabiles System für die Zukunft zu hinterlassen", erklärt Hutter.