Coronavirus

Top-Expertin will jetzt Maskenpflicht den ganzen Sommer

GECKO-Chefin Reich warnt davor, dass uns die nächste Corona-Welle wieder "voll erwischen" wird. Winter-Geburtstage soll man im September vorfeiern.

Leo Stempfl
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Katharina Reich - die Vorsitzende der "Gesamtstaatlichen Krisenkoordination" GECKO.
Katharina Reich - die Vorsitzende der "Gesamtstaatlichen Krisenkoordination" GECKO.
apa/picutredesk ("Heute"-Montage)

Auch wenn die Maskenpflicht in den meisten Innenräumen Geschichte ist, hat die Chefin der "Gesamtstaatlichen Krisenkoordination" (GECKO), Katharina Reich, immer eine dabei. Sie trage diese überall dort, wo sich Menschen dicht an dicht bzw. in geschlossenen Räumen aufhalten, berichtet sie der "Kleinen Zeitung". Sie hätte gerne, "dass wir zu einem Selbstverständnis kommen, wo Maske notwendig ist und wo nicht".

Definitiv noch notwendig sei sie in Supermärkten, Öffis und Co. Zumindest bis 8. Juli bleibt das auch so. Und darüber hinaus? "Das ist eine Frage, die nur die Politik entscheiden kann." Reichs persönliche Meinung ist, "dass es aus mehreren Gründen – psychologischen, soziale Gewöhnung – im essenziellen Handel auch über den Sommer bei der Maske bleiben soll." Man dürfe nicht auf die Risikopersonen vergessen.

Nächste Welle

Wenn diese Diskussion vom Tisch ist, kann man sich voll und ganz den Vorbereitungen für den Herbst widmen. Der Spagat zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und politischer Umsetzung sei aber "äußerst schwierig". Oberste Priorität habe nun, "allen Menschen klarzumachen, wann der richtige Zeitpunkt für die nächste Impfung ist". Ist man damit bis spätestens Anfang, Ende Oktober nicht durch, "wird uns die nächste Welle wieder voll erwischen."

"Die Maske ist wichtig und notwendig."

Entscheidend sei hierbei auch der Zeitpunkt, an dem man mit der neuen Impfkampagne startet. Beginnt die Kommunikation zu früh, versande sie bis zum Herbst. Zu spät darf sie aber auch nicht beginnen. "Wir müssen klar vermitteln, welches Szenario welche Maßnahmen erfordert. Dann werden die Menschen auch wieder mitziehen", ist sich die Chefin der im Bundekanzleramt angesiedelten Kommission sicher.

Geburtstage vorfeiern

Die Menschen mahnt sie auch dazu, sich selbst auf den Herbst vorzubereiten und nicht erst auf die Verordnungen der Politik zu warten. Maske, Abstand und Lüften seien immer wichtig und notwendig, sagt sie der "Kleinen Zeitung". Arbeitnehmer sollen sich selbst auf ein etwaiges Home-Office-Szenario vorbereiten.

"Jede und jeder einzelne von uns muss sich auf den Herbst vorbereiten und sollte nicht auf die Verordnungen der Politik warten."

Außerdem könne man sich in der Familie und im Verwandtenkreis absprechen: "Feiern wir eventuell einen Geburtstag, der im November wäre, im September vor?" Mental und organisatorisch solle man sich schonmal auf ein "eventuell sozial reduziertes Setting" vorbereiten. Konkret könnte dies neuerliche Kontaktbeschränkungen im Herbst bedeuten.

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    HANS PUNZ / APA / picturedesk.com