Life
14-Jähriger glaubt, dass ihn seine Katze töten will
Die ersten Jahre seines Lebens fällt der 14-Jährige nie negativ auf. Doch dann leidet er plötzlich an Wahnvorstellungen und hat Mord- und Suizidgedanken.
Außer mit einer depressiven Phase im Alter von neun Jahren hatte ein 14-jähriger Amerikaner seinen Eltern nie Kummer bereitet. Und selbst diese Phase war nur der Unterforderung geschuldet, die er in der Schule erlebte. Denn die trüben Gedanken verschwanden, als er an eine Schule für Hochbegabte wechselte.
Alles war wieder gut – zumindest bis zum 15. Oktober 2015, wie es im "Journal of Central Nervous System Disease" heißt. Der Jugendliche zeigte sich verwirrt, überfordert und niedergeschlagen. Dazu gab er an, ein verfluchter Sohn des Teufels zu sein. Er wolle sich das Leben nehmen, um andere vor sich zu schützen. Seine Eltern brachten ihn ins Krankenhaus.
Jede Menge Medikamente, keines hilft
Dort vermuteten die Ärzte eine Schizophrenie und behandelten ihn entsprechend. Eine Woche später durfte der Bursch – noch nicht ganz gesund, aber immerhin ohne Todes- und Mordgedanken – wieder nach Hause.
Doch bereits nach ein paar Wochen ging es dem Teenager wieder schlecht. Er litt unter anderem unter Panikattacken und Halluzinationen. Einer Katze der Familie unterstellte er, ihn töten zu wollen. Außerdem weigerte er sich, das Haus zu verlassen. Die Eltern mussten ihn aus der Schule nehmen. Um besser für ihn sorgen zu können, kündigte die Mutter ihren Job.
Suizidgedanken? Holen Sie sich Hilfe, es gibt sie.
In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen - außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wenn Sie unter Selbstmord-Gedanken, oder Depressionen leiden, dann kontaktieren Sie die Telefonseelsorge unter der Nummer 142
täglich 0-24 Uhr
Die Ärzte versuchten derweil, die Probleme des jungen Patienten mithilfe verschiedenster Medikamente wie Antidepressiva, Benzodiazepine und Antipsychotika in den Griff zu bekommen. Doch ohne Erfolg, der 14-Jährige erholte sich einfach nicht. Auch Untersuchungen des Gehirns und des Nervensystems brachten keinen Aufschluss über die Ursache der Auffälligkeiten.
27 verschiedene Arzneimittel in zwei Jahren
Mehr als ein Jahr nach dem Auftreten der ersten Symptome kam dann der Durchbruch. Auf der Haut des Teenagers zeigte sich eine charakteristische Maserung. Diese erinnerte entfernt an Schwangerschaftsstreifen und ist typisch für Neurobartonellose , eine sehr seltene Erkrankung, bei der Bakterien die Nerven angreifen.
Ausgelöst wird diese durch das Bakterium Bartonella Henselae, das – wie im Fall des Teenagers – von Katzen durch Bisse und Kratzer übertragen wird.
Die Mediziner verschrieben dem mittlerweile 16-Jährigen ein Antibiotikum, das jedoch nicht wirkte. Erst die Gabe vier weiterer Präparate – insgesamt waren es in den zwei Jahren 27 unterschiedliche Medikamente – vertrieb den Erreger aus seinem Körper. Inzwischen ist der Bursch geheilt.
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