Coronavirus

Nach Omikron-Infekt kaum Schutz vor anderen Varianten

Omikron-Genesene bilden einer Studie aus Innsbruck zufolge kaum Antikörper. Damit führt wohl kein Weg an einer Impfung vorbei, meinen die Experten.

Heute Redaktion
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Die Omikron-Variante ist derzeit Gegenstand zahlreicher Studien – auch an der Medizinischen Universität Innsbruck. (Symbolbild)
Die Omikron-Variante ist derzeit Gegenstand zahlreicher Studien – auch an der Medizinischen Universität Innsbruck. (Symbolbild)
PIXSELL / EXPA / picturedesk.com

Noch genießt man in Österreich als Genesener dieselben Rechte wie eine geimpfte Person. Doch eine Studie der Medizinischen Universität Innsbruck könnte das schon bald ändern. Laut den Forschungsergebnissen reicht eine Ansteckung mit der derzeit grassierenden Omikron-Variante nämlich nicht dazu aus, um ausreichend vor einer Infektion mit anderen Varianten geschützt zu sein.

Bei den Analysen stellte sich heraus, dass sich im Blut von Omikron-Genesene, die weder geimpft noch an einer anderen Variante erkrankt waren, kaum Antikörper gegen andere Variante gebildet haben. Nach der Empfehlung der Experten sei es daher wichtig, sich nach einer überstandenen Omikron-Infektion trotzdem gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

In der Studie wurde die Immunantwort gegen sechs unterschiedliche, bereits bekannte Varianten von Covid-19 getestet – darunter etwa Alpha, Delta und Omikron. 15 Studienteilnehmer waren vor ihrer Omikron-Ansteckung bereits geimpft, 13 waren ungeimpft und an einer Vor-Omikron-Variante erkrankt, zehn waren sowohl geimpft als auch genesen und 15 weitere weder genesen noch geimpft.

Genesen plus Boosterimpfung bietet besten Schutz

Den Teilnehmern wurde fünf bis 35 Tage nach ihrem ersten positiven PCR-Test Blutproben abgenommen. Diese wurden mit dem Virusstamm der sechs Varianten gemischt. "Falls neutralisierende Antikörper gebildet wurden, binden sie an das Virus", erläuterte Studienautorin und Virologin Janine Kimpel im Interview mit der APA. Um das zu testen, wurden die mit dem Virus gemischten Seren im Anschluss mit Zellen in Verbindung gebracht. Wenn sich diese mit dem Coronavirus infizierten, liegen  keine neutralisierenden Antikörper gegen die jeweilige Variante vor.

Die Studienergebnisse bestätigten also, worauf Experten schon lange verweisen: Geimpfte zeigen eine hohe Immunantwort, genauso wie jene, die zuvor bereits mit einer anderen Variante infiziert waren. Weder geimpft noch genesene bildeten hingegen vorwiegend Antikörper gegen die Omikron-Variante, blieben aber vor anderen Varianten ungeschützt.

Ergebnisse, die laut Expertin Kimpel nicht überraschend sind. Die Impfung zielte ursprünglich schließlich auf Vorgänger-Varianten ab und nicht auf Omikron. Zuvor durchgeführte Studien des Instituts haben bereits gezeigt, dass an Alpha- oder Delta-Genesene unzureichend gegen die neue hochansteckende Variante geschützt sind. Ebenso war bereits bekannt, dass der Impfschutz schon nach wenigen Monaten signifikant zurückgeht, die Immunabwehr aber besser ist, wenn man bereits genesen und zusätzlich geimpft oder gar geboostert ist.

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