Österreich

Kaum Frauen als Orts-Chefs

Heute Redaktion
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Frauen in der Politik - nur eine leere Wahlkampf-Phrase? Den 28 Bürgermeisterinnen in Oberösterreich stehen 416 männliche Kollegen gegenüber. 44 dieser Ortsoberhäupter tragen den ehrwürdigen Vornamen Josef. Dann folgt 42-mal der Name Franz. Dahinter kommen 41 Bürgermeister, die auf den Namen Johann hören.

Schlappe 6,3 Prozent weist die Frauenquote bei den Bürgermeistern aus. Eine Zahl, die vielleicht nur mehr vom Kameradschaftsbund und dessen Mitgliedern übertroffen wird. Wenn im Bereich der Politik eine verpflichtende Frauenquote kommen soll, muss noch viel geschehen. Das weiß auch Ulrike Böker, Bürgermeisterin von Ottensheim in ihrer zweiten Amtszeit: "Hier gibt es noch enormen Nachholbedarf. Wir Frauen stehen erst am Anfang, uns politisch einzubringen."
An Bekenntnissen zur Gleichheit der Geschlechter anlässlich des heutigen Frauentages mangelt es nicht: Ein um 16 Uhr stattfindender Luftballonstart der Stahlstadtfrauen weist auf die gesellschaftliche Schieflage hin. Die Linzer SPÖ wird auf der Landstraße die mangelnden Zustände in OÖ anprangern. Die ÖVP-Frauen präsentieren am Freitag einen Frauenkalender zum Thema Freiwilligkeit und Frauenbewegung.
Apropos ÖVP: Die klassische "Bürgermeisterpartei" hat 17 Orts-Chefinnen in ihren Reihen. Ihnen stehen 327 Partei-Kollegen gegenüber. Von 98 SP-Bürgermeistern sind neun Frauen. BZÖ und Bürgerliste stellen je eine Orts-Chefin.