Österreich

Kautionsbetrug: So dreist gehen die Banden vor

Heute Redaktion
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Erst kürzlich wurde in Linz-Urfahr eine 89-Jährige um 15.000 Euro geprellt. LKA-Chefermittler Gerald Sakoparnig erklärt die Vorgehensweise der Kautionstrick-Betrüger.

Immer wieder werden Pensionisten mit einer fiesen Masche von Kautionstrick-Betrügern um ihr Erspartes gebracht. Erst vergangenen Dienstag lockte ein unbekannter Anrufer einer 89-Jährigen aus Linz-Urfahr 15.000 Euro Bargeld heraus (wir berichteten).

Alleine im Jahr 2019 ergaunerten die Betrüger in Oberösterreich auf diese Weise rund eine Million Euro. "Heute" sprach nun ausführlich mit Chefermittler Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt.

Er zeigt hier die fünf Schritte der dreisten Vorgehensweise.

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Die Betrüger gehen zunächst einmal die Telefonbücher durch, schauen vorwiegend auf Namen, die auf ältere Menschen schließen lassen. "Sie suchen sich Namen wie Maria oder Franz und probieren dann mehrere Nummern durch", so Sakoparnig.

Die Betrüger geben sich am Telefon als Richter, Anwälte oder Polizisten aus, gaukeln den Pensionisten dann einen angeblichen Unfall eines ihrer Kinder vor. "Für Versicherungen oder die Kaution seien hohe Bargeldzahlungen notwendig. Ansonsten müsse der Sohn oder die Tochter ins Gefängnis. Damit wollen sie die Senioren unter Druck setzen", weiß Sakoparnig.

Im Hintergrund des Telefonats sind oft weinende Personen zu hören. Auch Kinderstimmen werden von den Opfern immer wieder vernommen.

Die Anrufer wollen rasch einen Termin zur Geldübergabe vereinbaren. Sollte kein Bargeld zu Hause sein, drängen die Anrufer ihre Opfer, bei der Bank Geld abzuheben.

Oft wartet schon in der Nähe der Wohnung des Opfers ein Mittelsmann. Die Geldübergabe erfolgt in der Regel kommentarlos. Sobald das Geld übergeben ist, meldet sich auch der unbekannte Anrufer nicht mehr.

Sakoparnig appelliert vor allem an die Angehörigen der Pensionisten, sie immer wieder vor diesen Anrufen zu warnen. Er sagt: "Sobald am Telefon die Forderung nach Bargeld besteht, soll man sofort auflegen."

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