Argentinien krönte sich am 18. Dezember in einem dramatischen Finale zum Weltmeister. Die Südamerikaner rund um Star-Kicker Messi setzten sich gegen Titelverteidiger Frankreich nach denkwürdigen 120 Minuten erst im Elfmeterschießen durch. Danach kannte der Jubel keine Grenzen.
Martinez wurde schließlich als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet, erhielt dafür den goldenen Handschuh. Und ließ sich zu einem obszönen Jubel hinreißen. Der Argentinier platzierte die Trophäe vor seinem Schritt, simulierte damit sein Gemächt und lachte laut. Zum Entsetzen der herumstehenden Würdenträger.
Der 30-Jährige wurde nach der Zeremonie angefeindet, ihm wurde respektloses Verhalten unterstellt, für die obszöne Geste hagelte es ohnehin deutliche Kritik. "Es war nicht mein Ziel, jemanden zu verletzen. In meiner gesamten Karriere habe ich immer wieder mit Franzosen zusammen gespielt und es gab nie ein Problem. Ich mag die französische Kultur und die französische Mentalität", erzählte der 30-Jährige nun. Gleichzeitig hielt Martinez aber auch fest: "Bereue ich es? Es gibt sicher einige Dinge, die ich nicht mehr so machen würde."
Danach enthüllte der beste WM-Torhüter, dass seine Teamkollegen ihn zuvor anstachelten. "Es war ein Scherz in unserem Team. Ich habe das schon bei der Copa America gemacht und alle anderen haben zu mir gesagt: ,Das machst du sicher nicht noch einmal.´ Auch Leo hat mir das so gesagt. Ich habe es dann für sie gemacht, nichts mehr. Es hat eine Sekunde gedauert", schilderte Martinez.
Für den Torhüter könnte sein ungewöhnlicher Jubel aber noch ein Nachspiel haben, denn der Fußball-Weltverband FIFA hat mittlerweile eine Untersuchung gegen Martinez eingeleitet. Eine Strafe, womöglich sogar eine Sperre, droht.
