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Kein Bauchgefühl: Alte werden öfters betrogen
Ältere Menschen können nach einer US-Studie schlechter als jüngere am Gesicht erkennen, ob ein Mensch vertrauenswürdig ist. Dies könnte erklären, warum Senioren häufiger auf Trickbetrüger hereinfallen. Bei Älteren lasse die Aktivität in einer Gehirnregion nach, die normalerweise wie ein Frühwarnsystem ein ungutes Bauchgefühl vermittle.
vermittle.
US-Forscher haben zwischen 20 und 84 Jahren zunächst Fotos von Menschen gezeigt und sie gefragt, für wie vertrauenswürdig sie die Personen halten. Zuvor hatten die Forscher die Menschen auf den Fotos in drei Kategorien eingestuft: vertrauenswürdig, neutral, nicht-vertrauenswürdig.
Es stellte sich heraus, dass Senioren vertrauenswürdige und neutrale Personen richtig einstuften, wenig vertrauenswürdige Menschen jedoch zu positiv beurteilten.
Im zweiten Versuch steckten die Forscher Versuchspersonen in einen Magnetresonanztomographen und ließen sie dort Gesichter auf Fotos beurteilen. So konnten sie beobachten, was im Gehirn passierte. Bei den jüngeren Erwachsenen war beim Beurteilen der Bilder und vor allem beim Betrachten von wenig-vertrauenswürdigen Gesichter eine bestimmte Region im Gehirn aktiv: die anteriore Insula. Bei den Älteren hingegen war diese Region nur schwach aktiv.
Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass die anteriore Insula bei Gefühlen von Abneigung oder bei der Bewertung von Risiken eine Rolle spielt. Sie nimmt innere Gefühle wahr, interpretiert diese für das Gehirn und ist so vermutlich an der Entstehung eines Bauchgefühls beteiligt.
Die berichten weiter, dass die Vertrauensseligkeit der Senioren erhebliche Auswirkungen habe:
So sind US-Bürgern über 60 Jahren im Jahr 2010 durch Betrügereien ein finanzieller Schaden in Höhe von mindestens 2,9 Milliarden US-Dollar entstanden - angefangen von kleineren Schwindeleien bei Haushaltsreparaturen bis hin zu ausgemachten Betrugsdelikten.
Auf der anderen Seite trage die Vertrauensseligkeit älterer Menschen vermutlich auch zum Wohlbefinden bei. Senioren seien vielen Untersuchungen zufolge glücklicher mit ihrem Leben, empfänden negative Gefühle weniger stark oder behielten positive Informationen besser als schlechte.