Vorarlberg

Österreicher will Gebühr sparen, dann wirds noch teurer

Weil er kein Geld für Übergepäck hatte, ließ ein Vorarlberger einfach seinen Koffer am Flughafen München zurück. Jetzt wird's für ihn noch teurer.

Roman Palman
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    "Kein Geld": Ein Vorarlberger löste mit diesem Koffer einen Polizeieinsatz am Flughafen München aus (2. Juli 2020)
    "Kein Geld": Ein Vorarlberger löste mit diesem Koffer einen Polizeieinsatz am Flughafen München aus (2. Juli 2020)
    Bundespolizei/Flughafen München

    Drei Wochen Urlaub im Süden, vielleicht ein Besuch bei Verwandten; da kann der Koffer – auch in Zeiten von Corona – schon einmal schwerer werden, als die Airlines gewillt sind mitzunehmen. Für Übergepäck löhnt man als Passagier allerdings Länge mal Breite, bis zu 150 Euro können da schon mal an Gebühren anfallen.

    Einem 49-Jährigen aus Vorarlberg, der am Flughafen München in die Türkei durchstarten wollte, war das zuviel. Weil er nicht genug Geld hatte, zog er kurzerhand die Konsequenzen – jetzt wird es für den Sparfuchs allerdings noch teurer.

    Der Mann hatte seinen roten Koffer mitsamt einem Hinweiszettel einfach zurückgelassen. "Dieser Koffer ist zu viel. Konnte nicht mitnehmen. Kein Geld", war darauf zu lesen. So denn gewillt, könnte der Finder ihn auch per DHL an die Wohnadresse des Besitzers in Dornbirn schicken, ansonsten würde er ihn selbst nach seiner Rückkehr am 26. Juli, 13 Uhr, abholen.

    Nutella statt Bombe

    Am Donnerstag wurde das herrenlose Gepäckstück dann in einem geschlossenen Lokal im Munich Airport Center entdeckt. Jeder, der schon einmal eine Flugreise angetreten hat, kann wohl erahnen, was dann passierte: Chaos. Die Polizei musste anrücken und die unmittelbare Umgebung absperren. Währenddessen wagten sich Spezialisten des Entschärfungsdienstes daran, den Koffer zu öffnen. Die Erleichterung war groß, als anstatt einer Bombe nur Kleidungsstücke und zwei Nutella-Gläser darin vorgefunden wurden.

    So eine Aktion hatten selbst die Betreiber des Flughafen Münchens noch nicht erlebt. "Sachen gibts ...", kommentieren sie auf Twitter. Der Koffer wird nun bis auf Weiteres kostenfrei in einem dafür vorgesehenen Lager verwahrt.

    Gespart hat sich der Vorarlberger durch die Aktion wohl nichts, demnächst wird ihm die Rechnung für den Polizeieinsatz ins Haus flattern. Die Adresse hatte er ja dankenswerter Weise selbst hinterlassen.