Politik

Kein Hausarzt mehr für 200.000 Österreicher

Österreich droht ein Hausärztemangel. Die SPÖ schlägt angesichts der Zahlen Alarm.

Heute Redaktion
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Pensionierungswelle bei Hausärzten.
Pensionierungswelle bei Hausärzten.
Bild: iStock

Mehr als jeder dritte Hausarzt (39 %) ist älter als 60. Nur 8,5 % aller Medizin-Absolventen entscheiden sich für eine Ausbildung zum praktischen Arzt.

Und: 87 Hausarzt-Praxen im Land sind aktuell unbesetzt. Das sind "nur" 2,3 %, jedoch sind 200.000 Menschen davon betroffen.

Österreich droht ein Hausärztemangel, schlägt die SPÖ angesichts der Zahlen Alarm.

Sie fordert von der Regierung dringend Maßnahmen, "damit wir nicht in eine gefährliche Versorgungslücke schlittern", so Parteichefin Pamela Rendi-Wagner.

Diskussionen

Nächste Woche will sie an ihre Nachfolgerin als Gesundheitsministerin, Beate Hartinger-Klein, eine Dringliche Anfrage stellen. Auch bei der Parteiklausur diskutiert die SPÖ ab heute das Thema – mit 200 Bürgermeistern.

Denn vor Ort sei der Mangel zu spüren, erzählt St. Valentins Stadtchefin Kerstin Suchan-Mayr (SP):

"Wir haben bald nur mehr vier Hausärzte. Das heißt, einer hat dann bald 3.200 Patienten zu betreuen. Das sind pro Tag bis zu 120."

Rendi-Wagner will den Hausarzt-Beruf bereits ab der Ausbildung attraktivieren, Förderungen bei Praxisgründungen bieten und Gemeinschaftspraxen ausbauen.

Mehr Digitalisierung soll außerdem helfen, den Arbeitsaufwand zu minimieren.