Politik

Kein Mandat: SPÖ setzt SPÖ-Aufklärer vor die Tür

Christoph Matznetter sollte in der SPÖ nach der Silberstein-Affäre aufräumen. Im Nationalrat hat die Partei aber jetzt keinen Platz für ihn.

Heute Redaktion
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Christoph Matznetter geht leer aus.
Christoph Matznetter geht leer aus.
Bild: picturedesk.com

Anfang Oktober war Christoph Matznetter als Krisen-Feuerwehr geholt worden. Mann erinnere sich: Georg Niedermühlbichler war als SPÖ-Bundesgeschäftsführung abgetreten, die Affäre um Berater Silberstein war am Kochen. Matznetter übernahm.

Der Steuerberater, der von 2007 bis 2008 Staatssekretär im Finanzministerium war, versprach volle Aufklärung. "Wir sind, wenn man so will, mitten in einem Tsunami aufgewacht", bekundete er.

536.000 Euro an Silberstein

Wenige Tage später legte er den Vertrag der SPÖ mit Silberstein offen, viele Fragen blieben aber dabei offen. Die Roten jedenfalls, so ergab seine Berechnung, haben 536.000 Euros an Silberstein überwiesen. Ab wann der Berater allerdings tätig war, blieb im Dunkeln.

Trotzdem: Nach der Wahl dachten viele, Matznetter werde für seine Arbeit mit einem Mandat im Nationalrat belohnt. Dies vor allem deshalb, weil sein Vorgänger Niedermühlbichler verzichtet und lieber nach Wien zurückgeht.

Kein Verzicht von Lindner

Doch so ganz spielte die SPÖ nicht mit: Auf der Bundesliste verfügen die Sozialdemokraten nur über sieben Mandate. Zu viele Kandidaten hätten auf ihren Platz verzichten müssen.

Gewerkschaftsfunktionär Mario Lindner machte Matznetter einen Strich durch die Rechnung. Er wollte nicht auf sein Mandat verzichten, was bedeutet, das Matznetter leer ausgeht.

(red)