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Kein Patent auf Gene möglich
Die "Goldenen Zeiten" für das US-Gentechnik-Unternehmen Myriad Genetics, das exklusiv Tests auf die Brustkrebsgene BRCA1 und BRACA2 anbot, könnten vorbei sein. Das Oberste Gericht der USA hat in einer Grundsatzentscheidung Patente auf menschliches Erbgut verboten. Die menschliche DNA sei ein "Produkt der Natur", das nicht patentiert werden könne, erklärte der Supreme Court. Künstlich nachgeahmtes Erbgut könne aber sehr wohl patentiert werden, "da es nicht von der Natur hergestellt wird", erklärte das Gericht weiter. Angelina Jolie hatte bei Bekanntgabe des Faktums, dass sie sich wegen eines genetischen Brustkrebsrisikos zu einer präventiven Entfernung des Brustgewebes entschlossen hatte, auf die hohen Kosten für die Tests für Frauen in den USA hingewiesen.
Die "Goldenen Zeiten" für das US-Gentechnik-Unternehmen Myriad Genetics, das exklusiv Tests auf die Brustkrebsgene BRCA1 und BRACA2 anbot, könnten vorbei sein. Das Oberste Gericht der USA hat in einer Grundsatzentscheidung Patente auf menschliches Erbgut verboten. Die menschliche DNA sei ein "Produkt der Natur", das nicht patentiert werden könne, erklärte der Supreme Court. Künstlich nachgeahmtes Erbgut könne aber sehr wohl patentiert werden, "da es nicht von der Natur hergestellt wird", erklärte das Gericht weiter. Angelina Jolie hatte bei Bekanntgabe des Faktums, dass sie sich wegen eines genetischen Brustkrebsrisikos zu einer präventiven Entfernung des Brustgewebes entschlossen hatte, auf die hohen Kosten für die Tests für Frauen in den USA hingewiesen.
Die Richter entschieden über eine Klage gegen das Pharmaunternehmen Myriad Genetics, das sich Patente auf zwei krebsauslösende Gene gesichert hatte. Dies gab dem Unternehmen bisher die Möglichkeit, Tests für die Gene mit den Abkürzungen BRCA1 und BRCA2 exklusiv zu vermarkten. Diese Gene können Brust- und Eierstockkrebs auslösen. Angelina Jolie war mit ihrer persönlichen Problematik an die Öffentlichkeit gegangen, weil in den USA die Tests rund 3.000 Dollar kosten (2.259,55 Euro) und für viele potenzielle betroffene Frauen nicht erschwinglich wären. In Österreich gibt es dazu ein erst vergangenes Jahr etabliertes flächendeckendes und kostenloses Versorgungsnetzwerk.
Die Kläger warfen dem Unternehmen unter anderem vor, die mehrere tausend Dollar teuren Tests seien für viele Patienten unerschwinglich. Zudem blockiere die Patentierung der Gene deren Erforschung durch andere Unternehmen oder Institutionen. Das Urteil war mit Spannung erwartet worden, weil es Auswirkungen auch auf zahlreiche andere Bereiche der Gentechnik und der Medizin haben dürfte. Patente wurden unter anderem auch im Zusammenhang mit anderen Krebskrankheiten sowie Morbus Alzheimer angemeldet.
Mutationen erhöhen Krebsrisiko
Jede dreihundert- bis fünfhundertste Österreicherin (rund 25.000 Frauen) ist potenzielle Trägerin der Mutationen der Brustkrebs-Gene BRCA1 und BRCA2. Das erhöht das Krebsrisiko. Laut internationalen Studien haben Frauen mit einer solchen Mutation ein Lebenszeitrisiko von über 85 Prozent, an Brustkrebs zu erkranken, bei Nicht-Trägerinnen solcher Mutationen liegt das dieses Risiko bei zwölf Prozent. An der Universitäts-Frauenklinik in Wien wurden seit dem Bekanntwerden des Falles von Angelina Jolie fünfmal mehr Anfragen deshalb als zuvor registriert.
"Ungefähr 15 bis 20 Prozent der betroffenen Frauen mit einer solchen Mutation entscheiden sich dann zu einer vorbeugenden, beidseitigen prophylaktischen Mastektomie", sagte Singer und verwies auf eine in den Brustkrebszentren durchgeführte Umfrage. Und: Rund ein Viertel der Hochrisikopatienten lässt sich die Eierstöcke prophylaktisch entfernen.
Kostenlose Beratung
Damit die kostenlose genetische Beratung in Anspruch genommen werden kann, muss eines der folgenden Kriterien in einer Linie der Familie (mütterliche oder väterliche Seite) erfüllt werden:
Zwei Brustkrebsfälle vor dem 50. Lebensjahr
Drei Brustkrebsfälle vor dem 60. Lebensjahr
Ein Brustkrebsfall vor dem 35. Lebensjahr
Ein Brustkrebsfall vor dem 50. Lebensjahr und ein Fall von Eierstockkrebs jeglichen Alters
Zwei Eierstockkrebsfälle jeglichen Alters
Männlicher und weiblicher Brustkrebs jeglichen Alters