Niederösterreich

"Kein Plan, keine Perspektive" – Zivi-Zorn trifft 

Claudia Plakolm (VP) präsentierte am Donnerstag die "Zivildiener-Bilanz". Es gab 10.022 Zuweisungen. Aber: 180 Zivis fehlen alleine in NÖ.

Zivildienst-Bilanz der VP, viel Kritik von der FP
Zivildienst-Bilanz der VP, viel Kritik von der FP
Bild: picturedesk.com (Symbol)

Claudia Plakolm (VP), Staatssekretärin für Jugendangelegenheiten und Zivildienstagenden, präsentierte am Donnerstag mit der niederösterreichischen Landesrätin Christiane Teschl (VP) die Quartals-Zahlen (Jänner bis September 2023) für Zivildiener. Diesmal wurden vier junge Zivildiener aus dem Zivilschutz vor den Vorhang geholt. 

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    Plakolm PK Zivildiener
    Plakolm PK Zivildiener
    BKA/Wilde

    Interessant: Die nicht für den Zivildienst zuständige Christiane Teschl (VP) durfte bei der Pressekonferenz die Steigbügelhalterin für die Staatssekretärin spielen. 

    Plus an Zuweisungen

    Zu den Zahlen und Fakten: Es gab 10.033 Zuweisungen (plus 3,2 Prozent) und 41Prozent der Zivildiener sind im Rettungswesen, 25 % im Sozialwesen und 12 % in der Altenbetreuung. Nur knapp drei Prozent sind im Katastrophen- und Zivilschutz tätig - in absoluten Zahlen: 281. Jeder vierte davon übrigens in NÖ, exakt 73 Zivildiener.

    "Ihr seid fixe Größe"

    Es gab über 12.000 Zivildiensterklärungen, die meisten davon von NÖ. Der Bedarf konnte indes nur zu 86 Prozent gedeckt werden. "100 % wäre zwar wünschenswert, ist aber nicht möglich", erklärte Claudia Plakolm. Die Staatssekretärin dankte für den Einsatz aller Zivildiener: "Ihr seid eine fixe Größe." 

    „Kein Plan, keine Perspektive, keine Zukunft“, kommentierte die in NÖ für Zivildienst zuständige Landesrätin Susanne Rosenkranz die heutige Präsentation der Zahlen. Alleine in Niederösterreich würden nämlich 180 Stellen fehlen.

    "Kein Plan, keine Perspektive, keine Silbe über die fast 200 fehlenden Stellen in NÖ" - Zivildienst-Landesrätin Susanne Rosenkranz

    "Kein Wort zur Tauglichkeitsschere Stadt/Land, keine Idee zur Öffnung des Zivildienstes für Mädchen und Frauen analog zum Bundesheer, keinen Plan zum treffsicheren Einsatz von Zivildienern, kein Konzept zur Kontingentierung, keine Silbe zu den fehlenden fast 200 Stellen alleine in Niederösterreich trotz des Rekordwertes von 49,96 % der Tauglichen, die sich 2022 für den Zivildienst entschieden haben. Was hier präsentiert wurde, nenne ich maximal bemüht. Der Zivildienst hat sich mehr verdient, als dieses eher ergebnislose Herumwerkeln“, zeigte sich Susanne Rosenkranz irritiert.