Welt
Kein Platz auf Luxus-Insel für Passagiere
Nachdem auf dem Schwesternschiff der Costa Concordia, "Costa Allegra", ein Brand ausgebrochen war, wird das Kreuzfahrtschiff abgeschleppt - jdeoch nicht, wie zuerst verlautet, auf die kleine Seychellen-Luxusinsel "Desroches", sondern auf die Hauptinsel Mahé. Mit an Bord: 97 österreichische Passagiere.
Nach dem Brand an Bord der "Costa Allegra" wird das manövrierunfähige Kreuzfahrtschiff von einem französischen Fischtrawler zu einer nahe gelegenen Insel im Indischen Ozean geschleppt, wie es zuerst hieß. Hier sollten die Passagiere die Möglichkeit haben, sich zu duschen und sich von den Strapazen der Reise zu erholen, war einer Aussendung am frühen Dienstag Vormittag zu entnehmen.
Am Nachmittag gab es dann eine kleine Planänderung: Ziel der Reise ist jetzt doch nicht die kleine Insel "Desroches", sondern die Hauptinsel der Seychellen, Mahé.
Plan-Änderung wegen Mini-Luxushotel
Ein Grund für den geänderten Plan dürfte sein, dass das Island "Desroche" ganz einfach zu klein für 600 Leute ist - die 3,24 km2 kleine Insel lediglich aus einem kleinen Luxushotel, dem "Desroches Island Resort" besteht - ein elitärer Tourismustempel, der Platz für weniger als 100 Zimmer bietet. An Bord der gestrandeten "Costa Allegra" befinden sich aber nach Angaben der Reederei über 600 Passagiere.
In einer Aussendung des Unternehmens heißt es wörtlich: "Bei einer Ausschiffung auf der Insel Desroches könnten die erforderlichen und adäquaten Sicherheitsbedingungen für ein Festmachen des Schiffes und das Aussteigen der Passagiere nicht sichergestellt werden. Zudem ist die Kapazität für die Versorgung und Unterbringung in Hotels auf der Insel nicht ausreichend".
Die Ankunft in Mahé ist für Donnerstag, 1. März um 6 Uhr morgens lokaler Ortszeit vorgesehen, nur wenige Stunden nach der angedachten Ankunft der Gäste mit Fähren von der Insel Desroches.
Kein Kontakt zu Passagieren möglich
Wegen eines Funklochs können die Passagiere derzeit weder telefonisch per Handy, noch per SMS erreicht werden, so Außenamt-Sprecher Peter Launsky-Tieffenthal im Gespäch mit Heute.at.
Heli mit Lebensmitteln
Das Kreuzfahrtschiff erhielt am Dienstag zusätzlich Unterstützung aus der Luft: Ein aus Mahe, der größten Insel der Seychellen, gestarteter Hubschrauber versorgte die "Costa Allegra" mit Lebensmitteln, Taschenlampen und Kommunikationsgeräten, darunter Radios und Satellitentelefone.
Reederei entschuldigt sich
Das Unternehmen möchte sich ausdrücklich für die Unannehmlichkeiten entschuldigen, hieß es in einer Aussendung: "Es ist die oberste Priorität, diese Situation so schnell wie möglich zu beenden."
Brand ausgebrochen
Die "Costa Allegra" war am Montag während der Fahrt von Madagaskar zu den Seychellen durch einen Brand im Maschinenraum manövrierunfähig geworden und hatte Hilfe angefordert.
Der beschädigte Luxusliner "Costa Allegra" trieb am Dienstag ohne Stromversorgung in den Gewässern vor den Seychellen. Die 1.049 Menschen an Bord seien wohlauf, wie die Betreibergesellschaft mitteilte.