Politik

Liste Pilz gibt Rebellin Bißmann "letzte Chance"

Einigkeit heißt offenbar das neue Credo der Liste Pilz. Martha Bißmann darf trotz angedrohtem Rausschmiss in der Partei bleiben.

Heute Redaktion
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Die Abgeordnete Martha Bißmann ((P) und der Abgeordnete Peter Pilz (P) im Rahmen einer Sondersitzung des Nationalrates am Montag, 11. Juni 2018, im Ausweichquartier des Parlamentes in der Wiener Hofburg.
Die Abgeordnete Martha Bißmann ((P) und der Abgeordnete Peter Pilz (P) im Rahmen einer Sondersitzung des Nationalrates am Montag, 11. Juni 2018, im Ausweichquartier des Parlamentes in der Wiener Hofburg.
Bild: picturedesk.com

Das Vertrauen zu Martha Bißmann sei endgültig zerstört, hatten sowohl die beiden Klubchefs Bruno Rossmann und Wolfgang Zinggl als auch Parteigründer Peter Pilz zuletzt noch moniert und einen Ausschluss der Rebellin in Aussicht gestellt.

Bei der Klubsitzung am Dienstag hätte es soweit sein sollen, doch dazu kam es offenbar nicht. Bißmann hatte mit ihrer Weigerung Pilz ihr Nationalratsmandat wieder zurückzugeben die gesamte Partei in schwere Turbulenzen gebracht.

Die Emotionen kochten hoch, doch am Ende siegte wohl politisches Kalkül. Pilz, der wegen Vorwürfen von sexueller Belästigung, sein Mandat "vorübergehend" zurückgelegt hatte und nach langem Hin-und-her nach Einstellung der Ermittlungen wieder in den Nationalrat eingezogen war, wurde dort am Montag mit eisiger Stimmung begrüßt. Aus Protest marschierten beinahe alle weiblichen Abgeordnete während Pilz Angelobung aus dem Saal.

Einen Tag darauf eine junge Frau aus der Partei auszuschließen, wollte sich Pilz offensichtlich nicht auch noch auf die Fahnen heften. Stattdessen versucht man Einigkeit zu zeigen. Wie die "Presse" berichtet, könnte es auch noch weitere Gründe geben. Denn hätte Bißmann gehen müssen, dann wäre mit ihr nicht nur ein Teil der Klubförderung verloren gegangen, sondern womöglich auch Sitze in Ausschüssen, welche die Pilz bekanntermaßen wichtig sind. (red)