Nahost-Konflikt

Keine Feuerpausen für Gaza ohne Freilassung der Geiseln

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu lehnt Feuerpausen im Gazakrieg ab, solange die Hamas nicht die festgehaltenen Geiseln freilasse.

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Keine Feuerpausen für Gaza ohne Freilassung der Geiseln
Israel lehne "jede temporäre Feuerpause ab", die "nicht die Freilassung der entführten Israelis beinhaltet".
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"Wir werden nicht aufhören, bis wir den Sieg errungen und unsere definierten Ziele erreicht haben: die Beseitigung der Hamas, die Rückkehr unserer Geiseln und die Wiederherstellung der Sicherheit für unsere Kinder und Bürger", sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Freitag nach einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken. "Ich habe deutlich gemacht, dass wir mit Volldampf weitermachen und dass Israel jede temporäre Feuerpause ablehnt, die nicht die Freilassung der entführten Israelis beinhaltet." Blinken wiederum sagte in Israel, er habe bei seinen Treffen mit Regierungsvertretern in Tel Aviv ausführlich über mögliche humanitäre Feuerpausen diskutiert.

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    Das israelische Militär fliegt nun fast täglich Vergeltungsschläge auf den Gazastreifen.
    Das israelische Militär fliegt nun fast täglich Vergeltungsschläge auf den Gazastreifen.
    REUTERS

    Diese sollen dazu dienen, die Menschen im Gazastreifen mit humanitärer Hilfe zu versorgen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich in Sicherheit zu bringen. Einen generellen Waffenstillstand lehnt die US-Regierung derzeit jedoch ab. Sie argumentiert, dies würde nur der Hamas in die Hände spielen und der Gruppe Zeit geben, sich neu aufzustellen für weitere Attacken. Bei einem mutmaßlichen israelischen Angriff sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas geführten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen 14 Menschen auf der Flucht in den Süden des Palästinensergebiets getötet worden. Unter den Todesopfern seien Frauen und Kinder, so ein Sprecher.

    30 Deutsche konnten ausreisen

    Israel hat die Zivilbevölkerung im Norden des Gazastreifens wiederholt dazu aufgefordert, im Süden des Territoriums Zuflucht zu suchen. Die militärischen Einsätze Israels konzentrieren sich vor allem auf das nördlich gelegene Gaza-Stadt und seine Umgebung. Mehr als 30 Deutsche haben indes am Freitag nach Angaben der Bundesregierung den Gazastreifen verlassen können. Darunter seien auch Familien mit Kindern, teilte das Auswärtige Amt am Abend über X mit.

    Die israelische Armee hat im Gazastreifen offenbar mehrere von den Hamas-Terroristen genutzte Tunnel freigelegt und neutralisiert, wie der Account idfonline auf X (ehemals Twitter) schreibt. Nachdem die Tunnel entdeckt wurden, seien die Eingangsschächte freigelegt und Sprengstoff platziert worden. Einzelne Tunnel seien zudem blockiert worden. Ein Video zeigt, wie ein israelischer Soldat einen Tunnel mit einer Taschenlampe ausleuchtet, ein anderes, wie zwei große Explosionen den Gazastreifen erschüttern. An dem Einsatz waren demnach Pioniere und Panzertruppen beteiligt.

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