Niederösterreich

Keine Kornblume – das ist neue FPÖ-Angelobungs-Blume

Nach der Einigung zwischen NÖVP und FPÖ tritt am Donnerstag erstmals der neu gewählte Landtag zusammen. Die FPÖ überrascht mit einem neuen Accessoire. 

Landeshauptfrau Mikl-Leitner mit ihrem FPÖ-Vize Udo Landbauer – wofür steht die Ansteckblume des FPÖ-Landeschefs?
Landeshauptfrau Mikl-Leitner mit ihrem FPÖ-Vize Udo Landbauer – wofür steht die Ansteckblume des FPÖ-Landeschefs?
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Am Donnerstag um 10 Uhr ging es los mit der konstituierenden Landtagssitzung. Zuerst stand im Sankt Pöltner Landhaus die Wahl der Landeshauptfrau an – mit einer hauchdünnen Mehrheit wurde Johanna Mikl-Leitner erneut in das höchste Amt des Landes gewählt. Vor dem Landhaus tobte die Menge, in den Sälen tummelten sich die Journalisten – ein interessantes Detail an den Outfits der FPÖ-Abgeordneten um Neo-Landesvize Udo Landbauer blieb nicht unbemerkt. 

Traditionell ziert sich die FPÖ zu besonderen Anlässen mit der Kornblume. Die blaue Blüte gilt als Lieblingsblume Bismarcks und war das Symbol der deutschnationalen Schönerer-Bewegung. Daher wird die FPÖ seit jeher dafür kritisiert, sich diesen Symbols zu bedienen. Auch bei der konstituierenden Landtagssitzung fanden sich blaue Blumen als Anstecker auf den Anzügen der freiheitlichen Abgeordneten. Doch entgegen der Tradition verbirgt sich diesmal eine andere Blume dahinter.

Symbolische Wende

Anstelle der Kornblume schmückten blaue Edeldisteln die FPÖ-Mandatare. Begleitet von einer rot-weiß-roten Schleife versucht die FPÖ ihrem patriotischen Anspruch gerecht zu werden. Der Weggang von der Kornblume ist wohl als Versuch zu sehen, sich symbolisch von nationalsozialistischem Gedankengut zu distanzieren. Landeschef Landbauer sah dies wohl nicht zuletzt wegen der ihn betreffenden Liederbuch-Affäre als notwendig an. 

Die blaue Edeldistel – somit will sich die FPÖ, nicht zuletzt angesichts des Liederbuchskandals, von nationalsozialistischem Gedankengut distanzieren.
Die blaue Edeldistel – somit will sich die FPÖ, nicht zuletzt angesichts des Liederbuchskandals, von nationalsozialistischem Gedankengut distanzieren.
Getty Images/iStockphoto

Die FPÖ ist nicht die einzige österreichische Großpartei, die sich gern mit Blumen schmückt. Die rote Nelke gilt bereits seit dem späten 19. Jahrhundert als Widerstandssymbol des fortschrittlichen Proletariats – ein gefundenes Fressen für die Sozialdemokraten. Auch heute noch tragen Abgeordnete der SPÖ die rote Nelke bei Eröffnungssitzungen des Nationalrats oder von Landtagen. 

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    Mikl-Leitner und Udo Landbauer präsentieren ihren Polit-Pakt.
    Mikl-Leitner und Udo Landbauer präsentieren ihren Polit-Pakt.
    HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com