Fussball

Keiner will für Deutschland bei Olympia kicken

Deutschland schickt ein Rumpf-Team zu den Olympischen Spielen nach Tokio. Der Grund dafür: Coach Stefan Kuntz holte sich viele Absagen. 

Heute Redaktion
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Der deutsche Coach Stefan Kuntz.
Der deutsche Coach Stefan Kuntz.
Imago IMages

Eigentlich dürfte der DFB 22 Spieler für das Fußballturnier im Zeichen der fünf Ringe nominieren. Doch U21-Trainer Kuntz brachte bloß 18 Spieler zusammen. 

"Alle abtelefoniert"

Denn der DFB hatte im Vorfeld eine Liste mit 100 Spielern erstellen müssen. Nur von dieser Liste durften Kicker dann nachnominiert werden. Es hagelte aber Absagen. "Wir haben jeden Spieler auf dieser Liste abtelefoniert oder mit den Vereinen gesprochen, und diese 18 sind übrig geblieben", schüttelte Kuntz vor dem Abflug nach Japan den Kopf. 

Und wurde noch deutlicher: "Ich glaube, dass keine andere Sportart nicht alle Kaderplätze besetzt. Ich finde, das ist kein optimales Zeichen im Fußball. Wir haben einige Vereine, die uns super unterstützt haben, einige haben aber mit der Unterstützung hinter de Berg gehalten." 

"Egoistische Interessen"

Zuletzt hatten etwa U21-Europameister Ismail Jakobs wegen seines Wechsels zur AS Monaco und Niklas Dorsch, der in Augsburg unterschrieb, auf einen Olympia-Start verzichtet. "Der eine oder andere Spieler wollte nicht, auch aus egoistischen Interessen", meinte Kuntz darauf angesprochen. Mit dem Erreichen des Viertelfinals hat der 58-Jährige das Ziel ohnehin bescheiden angesetzt. In der Vorrunde geht es gegen Brasilien, die Elfenbeinküste und Saudi-Arabien. 

Das deutsche Olympia-Aufgebot wird von Routinier Max Kruse angeführt. "Es ist eine Ehre, dabei sein zu dürfen. Das ist Begeisterung pur", hatte sich zumindest der Union-Kicker hochmotiviert gezeigt. 

Für das olympische Fußballturnier dürfen nur Spieler ab dem Jahrgang 1997 nominiert werden. Dazu kommen drei Spieler, die älter sein dürfen. Für die Vereine besteht keine Abstellpflicht. 

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