Politik

Kern droht Kurz: Ende von Rot-Schwarz für lange Zeit

Heute Redaktion
Teilen
Zwischen Kern und Kurz kracht es gewaltig.
Zwischen Kern und Kurz kracht es gewaltig.
Bild: Andy Wenzel

Kanzler Christian Kern zeigt sich empört über die ÖVP und Kurz. Er sei der Unehrlichkeit bezichtigt worden, außerdem warnt er den Außenminister davor, seinen Sohn zu attackieren.

Bundeskanzler Christian Kern ist stinksauer auf Außenminister Sebastian Kurz und die ÖVP. Sein Angebot von einer gemeinsamen Reform ist beim Noch-Koalitionspartner nicht so gut angekommen – damit könnte Kern wohl noch leben.

Im Gespräch mit der "Presse" beschwert er sich aber darüber, dass er der Unehrlichkeit bezichtigt worden sei. Das lasse er sich nicht bieten, er fordere daher eine Entschuldigung von Kurz und der ÖVP.

Mehrere ÖVP-Politiker sind der Ansicht, dass Kerns ausgestreckte Hand nicht ernst gemeint ist und nehmen sich auch kein Blatt vor den Mund. Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter sprach von einer nicht ehrlichen Partnerschaft, Finanzminister Hans Jörg Schelling von einem unglaubwürdigen Angebot.

Kern droht mit Ende der Koalition "für sehr lange Zeit"

"Wir wollen keine Neuwahlen", stellte Kern im "Presse"-Gespräch klar. Außerdem signalisierte er, dass es dann kein Zurück gebe: "Wenn uns die ÖVP den Stuhl vor die Tür stellt, bedeutet das auch das Ende für eine rot-schwarze Zusammenarbeit für sehr lange Zeit." Kern machte deutlich, dass er auch "mit wechselnden Mehrheiten" weiterregieren würde.

Sohn Nikolaus Kern im Visier der ÖVP

Außerdem warnte Kern Kurz davor, seine Familie in die politische Schlacht zu ziehen. Konkret geht es um seinen Sohn.

Die ÖVP warf Nikolaus Kern, SPÖ-Funktionär in der "Sektion ohne Namen", vor, die Rücktrittsgerüchte von Reinhold Mitterlehner in die Welt gesetzt zu haben. Ein Tweet Kerns wurde als Beweis präsentiert. Der Sohn argumentierte, er habe ebenfalls nur vom Gerücht gehört und daher einen ÖVP-Sprecher via Tweet gebeten, es zu verifizieren. Dieser dürfte den Gesprächsverlauf dann öffentlich zugänglich gemacht haben.

Niko Kern hatte zuvor behauptet, er fühle sich bei Kurz an den ungandischen Diktator Idi Amin erinnert. (red)