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Kern-Morddrohung: "Dürfen uns nicht einschüchtern la...

Heute Redaktion
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Seit Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) Türken-Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisiert hat, hagelt es böse Kommentare auf Facebook. Die Erdogan-Fans schrecken auch nicht davor zurück, dem Kanzler mit dem Umbringen zu drohen. Doch Kern lässt das kalt. Auch "die radikalen Teile der türkischen Community bei uns müssen unsere Art zu leben respektieren."

Seit Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) Türken-Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisiert hat, hagelt es böse Kommentare auf Facebook. Die Erdogan-Fans schrecken auch nicht davor zurück, dem Kanzler mit dem Umbringen zu drohen. Doch Kern lässt das kalt. Auch "die radikalen Teile der türkischen Community bei uns müssen unsere Art zu leben respektieren."

Erdogan behauptete, dass türkische Bürger in der EU nicht demonstrieren dürfen. Kanzler Kern fühlte sich durch diese Aussage ordentlich auf den Schlips getreten.In Österreich dürften auch Minderheiten demonstrieren - im "Unterschied zur Situation in der Türkei". 

Auch radikale Türken müssen uns respektieren

Das wiederum stieß den Türken sauer auf. Es hagelte einen Shitstorm gegen Österreichs Kanzler - und viele Poster waren in der Wortwahl alles andere als zimperlich. In der "Österreich" nahm Kern Stellung zu den Online-Morddrohungen: "Wir dürfen uns auf keinen Fall einschüchtern lassen. Drohungen, auch Morddrohungen vom rechten Rand und vom radikalen Teil der türkischen Community, sind seit zwei Monaten meine Realität. [...] Es muss Schluss mit Appeasement sein. Natürlich muss es Demonstrationsfreiheit bei uns geben." Doch auch radikale Türken müssten sich an unsere Regeln halten. 

Türkei setzt Daumenschrauben an, Kern lässt das kalt

Dass Erdogan inzwischen noch ein Schäuflein nachgelegt hat und der EU die Daumenschrauben ansetzen will, lässt den Kanzler ebenfalls kalt: Die Türken wollen bis Oktober Visafreiheit in der EU, sonst sei der Flüchtlingspakt null und nichtig, so drohen sie. 

Kurz über Türkei: "Keinen Millimeter nachgeben"

Außenminister , sicher nicht bald passieren. Die Türkei, so Kurz, entferne sich zur Zeit immer weiter von der EU. Um sich nicht erpressbar zu machen, müsse die EU fähig sein, die "Außengrenzen selbst zu schützen", ließ er auf "Ö1" aufhorchen. Man müsse die Hilfe vor Ort für die Flüchtlinge ausbauen, gleichzeitig jedoch illegale Migration stoppen. 

Kurz: Kein Verständnis für türkische Demonstranten in Österreich

Zwar darf man als österreichischer Türke in Österreich für die Türkei demonstrieren, aber fragt man Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz, so ist er dagegen. Es "gibt eine moralische Verpflichtung", so der Minister auf "Ö1", seinen Beitrag zu einem guten Zusammenleben zu leisten. "Wenn man in Österreich lebt, sollte man seiner Heimat gegenüber loyal sein und nicht Probleme ins Land tragen." Er verstehe, dass man zur Türkei eine Meinung habe. Das heiße aber nicht, dass man demonstrieren gehen solle. 

Kern: "EU sitzt auf dem längeren Ast", "Türkei brauch uns"

Kern sieht die Situation anders als Erdogan. Nicht die Türkei, sondern die "EU sitzt auf dem längeren Ast". "Wir sind keine Bittsteller. [...] Wir brauchen zwar die Türkei, aber diese braucht uns wirtschaftlich erst recht. Sonst steuert die Türkei auf einen Staatsbankrott zu."