Politik

Kern und Strache: "Amikales" Duell

Heute Redaktion
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Trifft ein Roter den Chef der Blauen In den vergangenen 30 Jahren wäre dabei höchstens ein Streitgespräch entstanden. Gestern, in der Ö1-Sendung "Klartext", kam es anders. Christian Kern und H.-C. Strache zeigten in freundschaftlicher Atmosphäre Gemeinsamkeiten auf.

Trifft ein Roter den Chef der Blauen… In den vergangenen 30 Jahren wäre dabei höchstens ein Streitgespräch entstanden. Gestern, in der Ö1-Sendung "Klartext", kam es anders. zeigten in freundschaftlicher Atmosphäre Gemeinsamkeiten auf.

Kommt Rot-Blau? Unklar! Das Live-Gespräch der Parteichefs gestern Abend war jedenfalls von gegenseitigem Respekt und einem Nichtangriffspakt geprägt. Mit SP-Chef Kern habe Strache in den vergangenen sechs Monaten mehr Gespräche geführt, als mit dessen Vorgänger in acht Jahren, lobt Strache die "neue Qualität". Kern: "Ich respektiere, dass es Strache auch darum geht, das Land voranzubringen." Nationalist will Strache nicht sein: "Wir sind Patrioten." Man "überhöhe" sich nicht. Kern widerspricht nicht, weicht der Frage von Klaus Webhofer aus. Den Öxit strebe Strache nicht an, das werde ihm unterstellt.

Kern hakt ein, warnt vor Jobverlusten in exportorientierten Branchen bei einem Öxit. Strache: "Sie sind ein Meister der schöngekleideten Worthülsen." Aber bei Infrastruktur, Gesundheit und Sozialem gebe es Gemeinsamkeiten. Die Zeit drängt. Kern bietet an, "nachher bei einem Bier" weiterzureden. Strache: "Wenigstens trinken Sie nicht nur Kaffee." Kern resümiert: "So ein amikales Gespräch wie heute haben wir noch nie geführt." Aber: "Inhaltlich trennen uns mittlere Welten." Webhofer fasst zusammen: "Die Chemie stimmt."
(enu)