Politik

Kern und Strache im Bierzelt-Vergleich

Heute Redaktion
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Bild: Picturedesk

Fahren drei österreichische Spitzenpolitiker zu ihren Schwesterparteien in bayrische Bierzelte. Kein Witz, sondern Realität am gestrigen "Politischen Aschermittwoch".

Fahren drei österreichische Spitzenpolitiker zu ihren Schwesterparteien in bayrische Bierzelte. Kein Witz, sondern Realität am gestrigen "Politischen Aschermittwoch".

Vor 5.000 Genossen in Vilshofen machte SPÖ-Chef Kern Stimmung für Kanzlerkandidat Martin Schulz. Nur 15 Kilometer entfernt, in Osterhofen, prophezeite FP-Chef Strache der Alternative für Deutschland (AfD) mehr als den Bundestagseinzug. Und im 4.000-Mann-Zelt der CSU in Passau wurde Österreichs VP-Innenminister Sobotka begrüßt, der für eine deutsche Asyl obergrenze warb.

"Hot!": Kern kommt im Bierzelt ins Schwitzen

Bei Auftritten in Bierzelten fehlt Kanzler Kern Übung: "Wirklich hot! Beim nächsten Mal komm ich in T-Shirt und kurzen Hosen", postete er nach dem Auftritt bei der SPD in Bayern auf Facebook. Einstiegswitz: "Ich danke für die bayrische Liberalität, dass ihr mich ohne Einreisekontrolle habt einreisen lassen." Applaus.

Richtung Rechtspopulisten: "Sie springen los im Tigerkostüm und landen als Bettvorleger." "Ab September werden Österreich und Deutschland einen roten Bundeskanzler haben", sagte er einen Regierungswechsel voraus: "Die politische Wende in Deutschland ist in Griffweite." SPD-Kanzlerkandidat Schulz und die begeisterten Genossen dankten mit Applaus.

Mit Muslim-Witz heizt Strache bei der AfD ein

Mit Auftritten in Bierzelten hat FP-Chef Strache Übung. Er weiß, was ankommt: "Wie nennt man das, wenn sich viele Menschen einer Volksgruppe in einem Ort niederlassen. Bei Italienern 'Little Italy', bei Chinesen 'Chinatown' und Moslems 'No-Go-Area'". Gejohle. Dem Publikum gefiel’s, weil andere Redner – etwa AfD-Chefin Petry – die Zuhörer nicht gerade von den Bierzelt-Bänken rissen.

Strache polterte gegen Merkels Flüchtlingspolitik: "Die Völkerwanderung ist gelebter Irrsinn", sagte dann: "Willst du eine soziale Wohnung haben, musst du ein Kopftuch tragen." Der AfD prognostizierte er bei der Wahl mehr als 100 Mandate – Applaus.