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"KeyWe" im Test: Der niedlichste Puzzler 2021

Bereits Mitte 2020 durften wir "KeyWe" erstmals anspielen, nun gibt es das verrückte Post-Rätselspiel endlich als finale Vollversion.

Rene Findenig
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    Es ist absolut niedlich, den kleinen Kiwis in "KeyWe" bei ihrer Arbeit zuzusehen. Die Animationen sind schön gelungen, die verschiedenen Bewegungen wie das Hintern-Plumpsen auf das Briefpapier sorgen für Lacher.
    Es ist absolut niedlich, den kleinen Kiwis in "KeyWe" bei ihrer Arbeit zuzusehen. Die Animationen sind schön gelungen, die verschiedenen Bewegungen wie das Hintern-Plumpsen auf das Briefpapier sorgen für Lacher.
    Stonewheat & Sons

    Wer sich über Pleiten, Pech oder Pannen bei der Post ärgert, wird dies nach dem Spielen von "KeyWe" für PC und Konsolen (getestet wurde auf der Nintendo Switch) mit einem Lächeln im Gesicht tun. Auf PC und Switch darf man bereits loslegen, die übrigen Plattformen müssen noch warten. Spieler schlüpfen in die Rolle von Kiwi-Vögeln namens Jeff und Debra, die – ja, richtig gelesen – in einem Postamt arbeiten. Der Puzzler kann entweder alleine oder zu zweit im Koop gezickt werden, wobei die Vögel mit vollem Schnabel-, Krallen- und Körpereinsatz die Geschäfte in einer Filiale schmeißen.

    Verrückt und liebenswert zeigte sich dazu schon eine kurze Demo aus dem Entwicklerstudio Stonewheat & Sons im Jahr 2020. Die Demo ermöglichte es im lokalen Koop oder im Steam Remote Play zwei Spielern, die Kontrolle über je einen Kiwi zu übernehmen, um die hektischen Aufgaben zu bewältigen. Das Verschicken von Telegrammen und das Bearbeiten von Postsendungen waren dabei die einzige spielbaren Sequenzen, das Fazit damals: Verrückt und absolut liebenswürdig!

    Mit Schnabel, Krallen und Hinterteil

    Nun ist die finale Version auf "KeyWe" da und es hat sich einiges getan. Nun ist quasi eine ganze Postdienst-Woche beziehungsweise ein Dienstleben der knuffigen Vögel spielbar. Für jeden Dienst bekommen die Vögel dabei besondere Aufgaben gestellt, die sie innerhalb eines Zeitlimits absolvieren sollen. Um Objekte hin- und herzutragen, Briefmarken zu kleben oder schnell über die Spielfläche zu flitzen, können sich die Kiwis nicht nur von links nach rechts und oben sowie unten bewegen, sondern auch stampfen, sprinten oder den Schnabel nutzen.

    Spielbar sind dabei verschiedene Stationen und Tätigkeiten wie das Telegrafieren, Übersetzen plus Abstempeln und Versenden. Vor Beginn jeder Tätigkeit wird ein kurzes Tutorial eingespielt, in dem die Aufgaben erklärt werden. Ungeduldige oder Kenner können dies auch überspringen. Schon das Telegrafieren zeigt sich spaßig: Während auf einer Anzeige Worte eingespielt werden, müssen die Kiwis diese so schnell wie möglich auf einer Schreibmaschine mit zufällig angeordneten Buchstaben abtippen. Ein hektischer Spaß.

    Mit vollem Körpereinsatz bei der Sache

    Weiter geht es mit dem Übersetzen. Erst müssen die Kiwis im Team (oder beide von einem Einzelspieler gesteuert) eine Tonrolle in ein Abspielgerät legen und dann die vorgespielte Nachricht aus den am Arbeitsplatz verteilten Wort- und Satzfetzen zusammenbasteln. Niedlich: Die Kiwis setzen sich auf den benötigten Fetzen, der dann an ihrem Hinter klebt und mit diesem auch auf das überdimensionale Briefpapier gestempelt wird.

    Beim Versenden wiederum werden Versandscheine für die Pakete erstellt, diese werden mit Aufklebern versehen und fest verschnürt. Auch die Briefübergabe an große Laufvögel ist zum Brüllen, inklusive Füttern und Posttasche Festzurren am Boten-Vogel. Als Helfer zum Paket-Versand steht auch ein Oktopus bereit, der für den ein- und ausgehenden Versand sorgt – vorausgesetzt, wir haben die Briefe und Pakete an die jeweils richtigen Empfänger aufgegeben.

    Sonderdienste mit erschwertem Umfeld

    Gänzlich neu sind nun auch Sonderdienste mit erschwerten Bedingungen: Hier müssen die Kiwis nicht nur ihre Aufgaben erledigen, sondern sich auch gegen allerlei Störfaktoren wehren. So wachsen etwa beim Abtippen der Nachrichten Pflanzen aus der Tastatur und über die Anzeigen, von denen man ablesen sollte oder das Versenden findet im Wasser statt, während man höhere Plattformen erreichen und Wege mit dem Verschieben von Objekten freispielen muss.

    Picture

    In den "Überstunden" wiederum müssen streitende Boten-Laufvögel getrennt und gefüttert oder Sendungen so schnell wie möglich richtig franiert werden. Bei jeder Tätigkeit in "KeyWe" sammeln Spieler je nach Leistung und Zeit bronzene, silberne und goldene Abzeichen. So spaßig es ist, so hektisch sind die Tätigkeiten aber auch: Die teils knackige Zeitlimits  erfordern beinahe perfekte Koop-Zusammenarbeit oder super Einzelspieler-Können, um mit Gold am Ende dazustehen.

    Niedliche Grafik mit einem Comic-Touch

    Schon das Hauptmenü zeigt das künftige Arbeitszimmer der Post-Kiwis mit Comic-artiger, aber niedlicher Grafik und dazu passender tropischer Musik. Die Kiwis lassen sich auch immer weiter personalisieren. In einem Shop, in dem mit Spiel-Briefmarken gezahlt wird, kann man sich Hüte, Brillen, Federn und auch Hawaii-Hemden und Co. für seine Vögel besorgen. Toll gemacht: Sowohl Hauptmenü, als auch die verschiedenen Menüpunkte wie etwa der Shop zeigen sich aus einem Guss, man befindet sich quasi immer im Inneren der Tropen-Poststelle.

    Und es ist absolut niedlich, den kleinen Kiwis bei ihrer Arbeit zuzusehen. Die Animationen sind schön gelungen, die verschiedenen Bewegungen wie das Hintern-Plumpsen auf das Briefpapier sorgen für Lacher. Die Aufgaben selbst klingen in der Theorie sehr simpel, zeigen aber schnell, dass sich die Koop-Partner aufeinander verlassen müssen, damit das System erfolgreich funktioniert. Etwas ruhiger spielt es sich alleine, da macht es dann aber auch nur den halben Spaß. "KeyWe" ist ein überraschend herzerwärmendes Game, das der niedlichste Puzzler 2021 ist.

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