Politik

Kickl schafft Schwimmtest für Polizisten ab

Innenminister Herbert Kickl und Präsidialchef Karl Hutter erklären, wie das modernisierte Aufnahmeverfahren der Polizei ablaufen wird.

Heute Redaktion
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Innenminister Herbert Kickl präsentierte die neue Rekrutierungskampagne der Polizei. Im Fokus stehen die Herausforderungen auf "Streife". Insgesamt mit vier neuen Sujets sollen Anwärter für den Polizeijob angesprochen werden, darunter etwa "Lieber Streifenjob als Nadelsstreif".

Mit dem Spruch sollen etwa Neueinsteiger angesprochen werden. "Polizei als attraktive Alternative", erklärte Kickl im Zuge der Pressekonferenz. Die Sujet-Kampagne wird unterstütz durch Videospots. Für diese konnte die Synchronstimme von Bruce Willis, gesprochen von Manfred Lehmann, gewonnen werden, worüber sich Kickl besonders freute.

Neben der Werbe-Offensive mit dem Ziel potenzielle neue Bewerber auf den Polizeiberuf aufmerksam zu machen, wurde am Freitag das neue, "moderne und transparente Aufnahmeverfahren" präsentiert.

Dieses soll künftig rascher ablaufen und wurde nach einer umfassenden Evaluierungsphase entwickelt und an internationale Standards angepasst, wie Karl Hutter erklärte. Das neue Verfahren wird den aktuellen Herausforderungen, "Terrorismus und Migration", nachkommen.

Bewerben könne sich alle Interessierten digital über die Jobbörse des Bundes. Nach einer Sicherheitsüberprüfung der Anwärter folgt ein Testverfahren, das in drei Teile untergliedert ist.

Aufnahmeverfahren neu – Ablauf:

Testtag 1:

– psychologischer Eignungstest (ein Computertest, bei dem auch Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse überprüft werden sollen)

– klinisch-psychologisches Testverfahren (Screeningverfahren besteht aus drei Testeilen und dient unter anderem dazu, Persönlichkeitsmerkmale und Risikoverhalten abzubilden)

– Sporttest

Der Sporttest neu sieht künftig keine Schwimmtests mehr vor. Das liege allen voran an den organisatorischen Herausforderungen. Bewerber müssen ihr Schwimmniveau nur noch schriftlich nachweisen. "Ich gehe davon aus, dass wir die Notwendigkeit der Überprüfung des Schwimmtests weglassen können, wenn wir einen entsprechenden Nachweis über das Niveau haben", erklärte Kickl dazu.

Stattdessen gilt es einen Achterlauf, Pendellauf und Liegestütz-Übungen zu absolvieren. Wird der Spottest nicht geschafft, kann er nach frühestens drei und spätestens sechs Monaten wiederholt werden. Im Rahmen der ärztlichen Untersuchung gibt es zudem einen sportmotorischen Test (Fahrradergometrie).

Testtag 2:

– ärztliche Untersuchung (zur Feststellung der körperlichen Eignung als Exekutivbeamtin bzw. -beamter inkl. Seh- und Hörtests, EKG, etc.)

– persönliches Eignungsinterview

Insgesamt gibt es bei den drei Tests (von Tag 1) 1.000 Punkte zu erreichen.

525 Punkte - Psychologische Eignungsdiagnostik

325 Punkte - klinisch-psychiatrisches Testverfahren

125 Punkte - Sportmotorischer Leistungstest

Die Mindestanforderung, um aufgenommen zu werden, liegt bei 197,22. Dennoch will Innenminister Kickl die Kritik nach einem Niveauverlust nicht gelten lassen. "Kritik wird es immer geben, aber wir sind zuversichtlich, dass die Kritik verstummen wird. Wir sind mit diesem Modell am richtigen Weg", so Kickl.

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(red)